Die Renovierung des Narrenbrunnens beim Kelnhofmuseum entwickelt sich immer mehr zu einer kniffligen Aufgabe. Mit enorm viel Handarbeit. Dass es nicht einfach ist das närrische Kultobjekt von dem starken Gipsbelag zu säubern, das musste schon vor einigen Wochen die Herstellerfirma Strassacker bei zwei letztlich erfolglosen Versuchen feststellen.
Dabei war sogar Trockeneis zum Einsatz gekommen. Das angewendete Trockeneis, das auch in der Industrie zur Säuberung oft verwendet wird, gilt für die Entfernung von Ablagerungen als gut geeignet. Doch auch diese Versuche wurden abgebrochen, da die Gefahr bestand, dass die Struktur mit den vielen künstlerischen Feinheiten des Brunnens verändert wird und auch Schäden am Bronzemantel entstehen könnten.

„Die gut sichtbare Kalkschicht am Brunnen ist zu hart, um sie mit Trockeneis zu beseitigen“, sagte Bernhard Wintermantel. Er hatte den Brunnen 2004 konzipiert und war an dessen Aufstellung beteiligt gewesen. Es brauche ein Mittel, das den Kalkbelag annimmt, aber den Bronzebestand des Narrenbrunnens nicht angreift oder gar beschädigt.
Deshalb scheitert Versuch Nummer zwei
Zwischenzeitlich hatte es einen erneuten Versuch einer Spezialfirma für starke Verschmutzungen gegeben. Durch ein spezielles Strahlgebläse war dabei fast schon staubförmiger Glasbruch auf die Kalkschicht geblasen worden. Doch auch dieser Versuch wurde schon nach kurzer Zeit abgebrochen, als klar wurde, dass der Gussmantel angegriffen werden könnte.
Bei weiteren Strahlungen wären dann Schäden an der Grundstruktur des Narrenbrunnes entstanden. Am Ende wäre der Brunnen wohl ganz blank, ohne Struktur, im Kultraum beim Kelnhofmuseum gestanden. Damit hätte er einen entscheidenden Teil seines närrischen Charakters und seiner Aussagekraft verloren.

Jetzt bleibe nur noch mühsame Handarbeit übrig, um zu einem guten Ergebnis zu kommen, hieß es von Zunftmeister Matthias Reichmann und Brunnengestalter Bernhard Wintermantel. Mit einem nicht aggressiven Mittel mit Essig- und Zitronensäure soll versucht werden, die Gipsablagerungen zu entfernen.
Mitglieder arbeiten jeden Tag
„Dies ist eine zeitaufwändige, jedoch auch sehr schonende Maßnahme, die bisher schon gute Ergebnisse brachte“, berichtete Wintermantel. Jeden Tag wird nun von Zunftmitgliedern der inzwischen mit einer Plastikplane eingehauste Brunnen mit dem Essigsäure-Zitronensäure-Wasser-Gemisch abgespritzt.

Das habe schon in den ersten Tagen Erfolge gezeigt, sagte der Zunftmeister. Er könne sich vorstellen, dass nach wochenlanger mühsamer Handarbeit der Narrenbrunnen sich wieder ohne Gipsablagerungen präsentiert. „Wir wollen alles versuchen, um den alten Glanz wieder zu erreichen“, sagte Reichmann.
Danach wird nach Augenscheinahme entschieden, ob eine Schutzschicht aufgebracht wird. Eventuell sei aber auch eine Patina wichtig, damit der Brunnen dadurch vor Witterungseinflüssen geschützt werde.