160 Mal hat der neue Blitzer an der Hermann-Fischer-Allee in seiner ersten beiden Betriebswochen ausgelöst. Dabei stellt sich heraus, dass es manche Verkehrsteilnehmer in Richtung Käferstraße eiliger haben, als jene, die in Richtung Hindenburgring fahren. Zu den von der Stadt genannten Zahlen gehört auch das Spitzenduo der allzu schnellen Mobile.
In Richtung Hindenburgring steht der Rekord bei 68 Stundenkilometer, in Gegenrichtung reichten 75 "Sachen" zur Spitzenposition. Bis sich die für 74 000 Euro angeschaffte Geschwindigkeitsmessanlage amortisiert hat, bleibt noch ein langer Weg. Stadtsprecherin Beatrix Grüninger geht von einem durchschnittlichen Bußgeld von 20 Euro aus. Für die ersten beiden Wochen wären das 3200 Euro.
Die Auslesung der Daten erfolgt in der Regel wöchentlich. Über einen Erziehungseffekt kann Grüninger wegen der kurzen Betriebsdauer nicht sprechen. In der Regel stelle sich dieser erst nach einem halben Jahr ein.
Reaktion auf Auswirkungen des Donaueschinger Verkehrskonzeptes
Mit weiteren Blitzern im Stadtgebiet müssen Verkehrsteilnehmer rechnen. Im Investitionsprogramm des städtischen Haushalts sind für 2020 Mittel für eine stationäre Messanlage eingestellt, die eine alte Anlage ersetzen soll. Im Rahmen der Haushaltsplanberatung im kommenden Jahr wird darüber beschlossen, ob die Anlage tatsächlich verwirklicht wird.
Der neue Blitzer ist auch eine Reaktion auf die Auswirkungen des Donaueschinger Verkehrskonzeptes. Ziel ist es, die Hermann-Fischer-Allee zu beschleunigen, sodass mehr Verkehrsteilnehmer sie als Umfahrung nutzen. Deshalb wurde auch das Parken verboten und ein eigener Streifen, der für die Fahrradfahrer reserviert ist, eingerichtet.
Dieses Ziel funktioniert. Mittlerweile nutzt auch der Verkehr diese Straße verstärkt. Als der neue Blitzer im Gemeinderat beschlossen wurde, sagte Bürgermeister Bernhard Kaiser, in Richtung des Hindenburgsrings würden innerhalb von 24 Stunden rund 100 Fahrzeuge und in der Gegenrichtung rund 400 Fahrzeuge mehr unterwegs sein, als vor der Umsetzung des Verkehrskonzeptes. "In den Spitzenzeiten hat sich der Verkehr verdreifacht", sagte damals Gerhard Lucas, Sachgebietsleiter Straßenverkehrsbehörde, Bußgeldbehörde und Gemeindevollzugsdienst.