Es sind Rauminstallationen, Konstrukte oder Rauminterventionen: Wenn das Künstlerpaar Ariane Faller und Mateusz Budasz eigene Arbeiten zeigt, ist eine begriffliche Einordnung ihres Schaffens nicht einfach. Simone Jung, die Leiterin des Museums Art-Plus, hat im 2-Raum des Hauses die neue Ausstellung „Ariane Faller – Mateusz Budasz“ eröffnet. Ihr Motto: „Pedoni“ – Fußgänger.
An der Tradition rütteln
Faller und Budasz mögen es, an den traditionellen Kriterien von Malerei, Zeichnung, Plastik und Objekt zu rütteln und diese zu hinterfragen. Ein besonderer Reiz liegt für sie darin, diese Ausdrucksformen der bildenden Kunst auf eine ganz eigenwillige Art miteinander zu kombinieren. Und nicht zum ersten Mal fügen sie ihren Arbeiten noch Fotografien hinzu und integrieren in ihre Ensembles Gebilde, die an Känsterle, an Andachtsschreine, erinnern.
Als Gegengewicht
Simone Jung erläutert das Konzept der neuen Kunstschau sinngemäß so: Die „Pedoni“ bilden ein Gegengewicht zur Jahresausstellung „Vollgas – Full Speed“, die sich mit der schnellen Fortbewegung befasst. Die Wirkung von Faller und Budasz entfaltet sich dagegen beim bedächtigen, völlig entschleunigten Begehen des 2-Raums. Die aufgebauten Konstruktionen wirken, wie Jung sagt, „relativ reduziert, clean“.
Material aus dem Alltag
Das verwendete Material, aus dem die beiden Künstler hier ihren Kosmos gestaltet haben, stammt bewusst aus dem Alltag. Sie verwenden rot markierte Dachlatten, anlackierte Pappkisten, Schraubzwingen mit roten und blauen Griffen, nüchterne Spanplatten, linear eingefräste Bretter, Plexiglas und Strickwerk. Simone Jung verweist darauf, wie die Art des Umgangs von Faller und Budasz „mit den Dingen“ die übliche Wahrnehmung des Raumes durch den Betrachter verändert.
Der brasilianische Flötist Jonas Ribeiro hat für einen auch klanglichen Reiz gesorgt. Mit seiner Piccoloflöte aus Holz hat er mit Hilfe eines Stückes von Nikolaus Brass zwei Elemente der Zeichenkunst aufgenommen: Punkt und Linie. Die Umsetzung sucht Ribeiro über die Rhythmik und Melodieführung sowie durch Klangfarben, die er mit Glissandoeffekten und bläserischem Vibrato gestaltet.