Der Startschuss fällt im Norden: Der Bereich, den das Land auch als erstes freigegeben hat und der sich mittlerweile im Besitz der Stadt befindet, wird auch als erstes einer neuen Nutzung zugeführt. 15 Bauplätze für Einfamilienhäuser sollen hier entstehen, dafür muss natürlich ein Teil der alten Bebauung weichen. Nur wenige der Gebäude, die entlang der Villinger Straße stehen, werden erhalten bleiben. Bei den Restlichen macht es aufgrund der Bausubstanz und auch mit Blick auf den Zustand wenig Sinn, diese kostenintensiv zu sanieren. Doch die Gebäude, die nicht abgerissen werden, werden bald zum Verkauf angeboten. Darunter auch die ehemalige Offiziersvilla.

Für die 15 Bauplätze ist das Interesse groß, schließlich gibt es in der Donaueschinger Kernstadt kaum noch Möglichkeiten, ein Eigenheim zu errichten. "Wir haben mittlerweile über 50 Interessenten", sagt Pauly. Wer ein Grundstück erhalten soll, das wird allerdings nicht der Geldbeutel des Käufers entscheiden, sondern das Los. "So ist das in Donaueschingen üblich", erklärt der OB. Einen Vorstoß der FDP-Fraktionen, doch auch die Bauplätze für die Einfamilienhäuser unter wirtschaftlichen Aspekten an den Meistbietenden zu verkaufen, stieß weder bei den anderen Gemeinderatsfraktionen noch beim Stadtoberhaupt auf große Begeisterung.

Anders sieht es hingegen beim mittleren und unteren Bereich aus. Hier soll der Gemeinderat im Herbst die Weichen für das weitere Vorgehen stellen. Aspekte für die Planungen könnten sowohl im sozialen Wohnbau, als auch im Bereich "Nachhaltiges Bauen" angesiedelt sein. Was genau den Investoren vorgegeben wird, soll jedoch noch diskutiert werden. Aktuell kann die Konversionsgesellschaft auch noch nicht auf die Flächen zugreifen. Den mittleren Teil wird das Land zum 1. Januar 2019 freigeben und die restlichen Fläche zum Hindenburgring wird dann Mitte 2020 zur Verfügung stehen.

Diverse Entscheidungen müssen noch getroffen werden. Was ist beispielsweise mit dem Haus der Geschichte, das in diesem Bereich entstehen soll? "Die Idee mit dem Kreisarchiv hat sich mittlerweile ja erübrigt", so Pauly. Aber die grundsätzlichen Entscheidungen wie beispielsweise eben das Haus der Geschichte wird der Gemeinderat treffen. "Wir haben ja bereits mit dem Rahmenplan die Leitplanken für die Konversions GmbH gezogen." Doch kleinere Entscheidungen würden dann durchaus in den Zuständigkeitsbereich der Konversionsgesellschaft fallen.

Mit dem zeitlichen Ablauf ist Pauly durchaus zufrieden. "Unter den Umständen, die wir hatten, ging das schon alles ziemlich schnell." Denn mit der Flüchtlingskrise und der Einrichtung einer Bedarfsorientierten Erstaufnahmeeinrichtung auf dem ehemaligen Kasernenareal hätte auch alles ganz anders kommen können. "Wir waren irgendwann die einzige Konversionsgemeinde, mit der die Bundesagentur für Immobilienangelegenheiten überhaupt noch verhandelt hat", sagt Pauly. Woran lag es? "Es war offensichtlich, dass wir es ernst meinen und eigentlich hätten alle Gespräche eingestellt werden sollen, aber weil wir bereits so weit waren, konnten wir weiterverhandeln."

Am Buchberg

Das neue Stadtviertel "Am Buchberg" umfasst rund 14 Hektar und erstreckt sich über den Bereich, wo einst die französischen Soldaten untergebracht waren. Während im nördlichen Teil Einfamilienhäuser entstehen sollen, ist die konkrete Planung für den mittleren und nördlichen Teil noch nicht ganz abgeschlossen. Es gibt jedoch fest Bestandteile, die berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel das Offizierskasino oder die beiden sandsteinfarbenen Kasernengebäude am Hindenburgring. Diese Bauten stehen ebenso unter Denkmalschutz wie der Sportplatz, wo ein Bürgerpark entstehen soll. Wie genau der mittlere und der untere Bereich gestaltet werden soll, wird demnächst im Gemeinderat diskutiert.