Klaus Landen und Joachim Willmann sind stolz. Wenn die beiden Vorsitzenden des DJK Donaueschingen auf den Neubau neben dem alten Clubheim blicken, halten sie kurz inne. "Anfang Dezember wurde das Fundament gemacht und jetzt sieht es schon so aus", sagt Willmann. Es sei keine einfache Entscheidung gewesen, einen Neubau einer Sanierung des Kabinentraktes im Keller des alten Clubheims vorzuziehen, wohl aber die richtige.
"Das bestehende Clubheim ist noch aus den Siebzigerjahren. Und seitdem ist der Verein eben sehr gewachsen, vieles hat sich verändert", sagt Willmann. Landen ergänzt: "Wir haben heute rund 200 Jugendspieler, früher waren da elf Mann und die Schiedsrichter."
- Größtes Projekt: Im Dezember 2017 haben die Arbeiten begonnen, die Bodenplatte noch vor Weihnachten gesetzt: "Im Februar kam dann der Holzbau und wir konnten Richtfest feiern", so Willmann. Jetzt sei der Verein mit der Eigenleistung beschäftigt. Im Gebäude sind Schritte zu hören, Rehgipsplatten werden angeschraubt. Die Vereinsmitglieder Marc Wild und Uli Reich sind fleißig. Man habe bereits die Fenster selbst eingebaut und das Dach gedeckt. Für die DJK Donaueschingen das größte Projekt in ihrer Vereinsgeschichte. "Es ist erstaunlich, wie der Verein hier mit anpackt. Wir nennen das unsere DJK-Familie", freut sich der Vorsitzende. Bereits jetzt stecken im Neubau mehrere hundert Stunden an ehrenamtlicher Arbeit, ohne die das gesamte Vorhaben bereits von Vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Alles von bezahlten Handwerkern machen zu lassen, hätte den Preis zu sehr in die Höhe getrieben.
Doch die Investition lohnt sich, sind sich die beiden sicher: "Um den Verein zukunftsfähig zu machen und langfristig zu sichern, ist es notwendig eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Sonst ist man nicht mehr zeitgemäß", erklärt Willmann.
- Kosten gering halten: Der Fokus bei den Eigenarbeiten liege jetzt nicht auf der Zeit, sondern darin, die Kosten gering zu halten: "Zeit ist nicht unsere oberste Priorität. Im Vergleich zur Planung von 2016 sind die Kosten etwa 10 Prozent höher. Daher wollen wir sie unten halten", sagt Willmann, "Baukosten steigen derzeit jährlich." Finanziert wird das Großprojekt über etliche Zuschüsse sowie Sponsoring- und Spendenaktionen. So soll es Baustein-Aktionen geben und die Kabinen sollen symbolisch gekauft und mit einem Namen versehen werden können. Der Rest werde dann über einen Kredit vom Verein selbst gestemmt: "Wir haben außerdem für die Kredit-Tilgung einen Zusatzbeitrag beschlossen", sagt Willmann.
Was der Verein bereits jetzt alles erreicht habe, damit sind Landen und Willmann jedoch zufrieden: "Wir sind nicht nur zufrieden, ich würde sogar ein Stück weiter gehen und von stolz sprechen", so Landen. Man sei im Mai und das Gebäude stehe bereits. Man hoffe auf eine Fertigstellung im Herbst.
- Der Neubau: Dort finden jetzt die Räume Platz, die zuvor im alten Clubheim untergebracht waren. Letzteres bleibe natürlich bestehen, sei so etwas wie "das Herz des Vereins", so der Vorsitzende. Insgesamt vier Kabinen entstehen im barrierefreien Erdgeschoss, sodass direkt nach einem Spiel die bereits angereisten Mannschaften der Nachfolgepartie bereits ihre Plätze einnehmen können. Zwei Kabinen für die Heimmannschaft, zwei für Gäste. Im Obergeschoss befinden sich neben Umkleidemöglichkeiten für die Schiedsrichter auch Büroräume sowie ein rund 79 Quadratmeter großer Multifunktionsraum. "Hier ist für viele Vereinsaktivitäten Platz", erklärt Landen.
- Fangnetz: Durch den Neubau auf dem Clubheim-Parkplatz sind einige Stellflächen weggefallen, die jedoch an anderer Stelle wieder zur Verfügung gestellt werden sollen – direkt am angrenzenden Spielfeld. Hier soll ein großes Fangnetz angebracht werden, dass einerseits parkende Autos geschützt werden, andererseits der Neubau keine Ballquerschläger abbekommt. Besonders nicht, wenn die Außenfassade verputzt wird.
Besonders die vielen aktiven Spieler des Fußballvereins sind froh über den neuen Kabinentrakt: "Man hört das oft, wenn sie vom Feld laufen, dass sie sich richtig auf die neuen Räume freuen", sagt Landen.
- Verknüpfung: Für die Zukunft des Gebäude hat der Verein auch schon einen Plan: "Das Gebäude ist so angelegt, dass es irgendwann mit dem alten Clubheim auch baulich verbunden werden kann", erklärt der Vorsitzende. Jedoch, da sind sich beide einig: nicht mehr in ihrer Amtszeit.