Wenn im Sommer tausende Besucher zum Soutshide-Festival in Neuhausen ob Eck strömen, dann haben vermutlich die wenigsten auch eine Badehose mit dabei. Wenn das Philharmonische Staatsorchester Hamburg zum Konzert lädt, dann sind auch hier die Besucher meist nicht mit Schwimm-Mode ausgestattet. Badehose und Konzerte – das passt eigentlich in den wenigsten Fällen. In Donaueschingen tut es das allerdings. Was nicht passt, das wird passend gemacht.
Zutritt nur in Badesachen
„Bitte die Badesachen mitbringen! Zutritt nur in Badesachen„ – so lautet ein Hinweis im Programm zu den anstehenden Donaueschinger Musiktagen vom 18. bis 20. Oktober. Nun ist das eine Notiz, die sicher kaum bei irgendwelchen Anmerkungen zu finden ist, die ein Konzert betreffen. Hier geht es jedoch um ein Erlebnis, das die üblichen Konzertkriterien aufsprengt.
Die Musiktage sind da eben anders, und zeigen in der Auflage von 2019 eindrücklich auf, wie es der Veranstaltung immer wieder gelingt, die Grenzen von jenem zu verschieben, was als Musik funktionieren kann – und was von den Besuchern als Konzert verstanden wird.
Unterwasser-Musik
Aber Musik unter Wasser, kann das funktionieren? Tatsächlich ist es laut Programm so, dass besonders unter Wasser ein intensives und plastisches Hören möglich sei. Diesen Umstand nutzt die Künstlerin Kirsten Reese mit ihrer Installation „Neglou“. Im Schwimmbad der Rehaklinik Sonnhalde baut sie Unterwasser-Lautsprecher auf. Die Musik kommt dabei von der Trompete. Was allerdings bei einer solchen Veranstaltung eher weniger zu empfehlen ist: exzessives Planschen im Schwimmbecken. Dadurch werden Klang und Konzertbesucher gestört.
Das Unterwasser-Programm der Musiktage ist zu erleben am Freitag, 18. Oktober, von 17 bis 20 Uhr, am Samstag, 19. Oktober, von 10 bis 24 Uhr, und am Sonntag, 20. Oktober, von 10 bis 17 Uhr. Und nicht vergessen: Badesachen mitbringen.