Drei Anlässe geben in Wolterdingen Grund zum Feiern. Sie drehen sich alle um die ehemalige Bregtalbahn. Ein sehr gelungenes Stahlrelief soll nun daran erinnern. Das Kunstwerk wurde jetzt mit einem kleinen Aufrichtfestle nun offiziell enthüllt.

Zum einen hat Zindelstein nun wieder „einen Bahnhof“ bekommen. Es ist zwar keine fundierte historische Geschichte darüber zu finden, doch bekannt ist das vor 130 Jahren in Betrieb genommene Bahnhöfle, das eigentlich „nur „ein Wartehäuschen war, weit über die Grenzen hinaus. Der Grund: Er ist wohl einer der bekanntesten und kultigsten Bahnhöfe im Eisenbahn-Modellbauprogramm der Gebrüder Faller aus Gütenbach. Zwar entspricht der nicht dem Original, aber der poesievolle Bahnhofsnamen prangt am Plastik-Gebäude.
Personenverkehr ab 1892
Im Jahr 1892 wurde ein Vertrag zur Umfunktionierung der Güterhaltestelle Zindelstein der Bregtalbahn in einen Stopp für den Personenverkehr abgeschlossen. Daraus entnehmen kann man auch, dass die Gemeinde Zindelstein für den für Personenverkehr erforderlichen Dienst für die Haltestelle, insbesondere den Verkauf von Fahrkarten, die Ablieferung der vereinbarten Gelder sowie für die Beleuchtung der Haltestelle zuständig war.
1972 endete die Zugverbindung von Donaueschingen ins Bregtal. Doch das Bahnhöfle lebte noch einige Jahre weiter. Aber mit anderen Gästen: Der ehemalige Hubertshofener Förster Georg Mayer hatte das Holzhäuschen für 50 Mark gekauft, nach Hubertshofen in den Wald gestellt und zum Bienenhaus umfunktioniert. „Vor etwa 20 Jahren ist es aber dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen“, erzählt er.
Zwar sind die Gleise zum ehemaligen Bahnhof Zindelstein schon lange abgebaut, doch im Winter sieht man trotzdem eine Spur – nämlich eine Langlaufspur, die vom Hochwasserdamm bei Wolterdingen bis zum „Schwarzen Buben“ in Zindelstein und manchmal auch noch etwas weiter führt. Vor 40 Jahren hat der damalige Ortsvorsteher Anton Durler auf dem aufgelassenen Gleisbett der Bregtalbahn die Loipe ins Leben gerufen. Zur ersten Garde gehören heute noch Norbert und Waldemar Ruf, Benedikt Hauger, Artur Kaiser, Helmut Rohrer, Lothar Reiner und Hubert Mauz. Die Helfer sorgen seither dafür, dass die etwa 4,5 Kilometer lange Trasse für den Schnee und das städtische Spurgerät frei bleibt. Seit einigen Jahren helfen übrigens auch Schüler der berufsvorbereitenden Einrichtung des Schwarzwald-Baar-Kreises mit. Doch auch Stefanie Feger vom Donaueschinger Tourismusamt packt mit an.

Ein großer Unterstützer, der dafür sorgte, dass es überhaupt eine Langlaufloipe gibt, sei Donaueschingens ehemaliger Oberbürgermeister Bernhard Everke, erklärt Hubert Mauz. Er habe sich unter anderem vor 25 Jahren dafür eingesetzt, dass eine Profi-Loipenmaus für rund 90 000 Mark angeschafft wurde, die heute immer noch laufe.
Heimatgefühl wird gepflegt
„Ich freue mich, dass das Heimatgefühl und die Historie gepflegt werden“, erwiderte der Ex-OB, der bei der Gelegenheit ebenfalls vor Ort war. Und wenn die Zeit wieder da sei, werde er auch wieder mit seiner Familie auf der Spur durch die schöne Gegend gleiten. Doch vor manchen Kurven werde er altersbedingt lieber aus der Spur gehen und ein Stück laufen, fügte er schmunzelnd an. Auch Wolterdingens Ortschefin Angela Giesin freut sich über das gelungene, schöne Kunstwerk, das eine Lok, einen Bahnhof und einen Langläufer zeigt.