Über das Warum zum überraschenden Aus der Postfiliale in der Gerwigstraße, die Antonio Crudo und seine Familie vier Jahre betrieben, herrschten bislang nur Spekulationen. Jetzt spricht Crudo selbst.
„Die Verträge zwischen mir und der Post sind nach vier Jahren Laufzeit ausgelaufen. Und wir konnten bei Vertragsverhandlungen keine Einigkeit für eine Fortführung unserer Geschäftsbeziehungen erzielen. Deshalb werde ich meine Filialen in St. Georgen und in Schramberg nicht weiter betreiben“, erklärt Antonio Crudo im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Er war der Retter in der Not
2021 erwies sich Antonio Crudo als Retter in der Not. Als die Deutsche Post ihre Filiale auf dem Marktplatz kurzfristig schloss, sprang Crudo, der zu diesem Zeitpunkt bereits eine Postfiliale in Furtwangen betrieb, in die Bresche. Innerhalb weniger Tage verwandelte er leerstehende Räumlichkeiten in der unteren Gerwigstraße in eine Postannahmestelle.
Veränderung erweist sich als Glücksfall
Die anfängliche Skepsis aus der St. Georgener Bevölkerung, weil die neue Post nicht mehr in der Stadtmitte angesiedelt war und man jetzt weitere Wege in Kauf nehmen müsste, wandelte sich schnell. Die Parksituation erwies sich als günstig und das Team um Crudo bemühte sich redlich, die Kundenanliegen schnell und freundlich zu erfüllen.
Während das Schicksal der beiden Filialen in St. Georgen und Schramberg demnach jetzt besiegelt scheint, sollen für die beiden ebenfalls von Crudo betriebenen Poststellen in Trossingen und Furtwangen noch Verhandlungen laufen. „Da kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts dazu sagen“, so Crudo.
Laut Post wird auch die Furtwanger Filiale schließen
Post-Presseprecher Marc Mombauer bestätigte indessen, dass auch die Filiale in Furtwangen geschlossen werden wird. Auf die Frage, wo die Postkunden in St. Georgen künftig ihre Postgeschäfte tätigen sollen, sagte Mombauer, dass die Vertriebsleitung der Post „mit Hochdruck“ an einer Lösung arbeite. „Es wird auf jeden Fall auch in Zukunft Postfilialen in St. Georgen und Schramberg geben.“
Poststelle im Rewe-Markt wird erweitert
Die Lösung zeichnete sich nun ab. Am Montagnachmittag informierte die Post darüber, dass der Rewe-Einkaufsmarkt in der Industriestraße 3a seine bisherige Postannahmestelle erweitert und die sämtliche Dienstleistungen einer Postfiliale dort anbieten wird. Die Postkunden sollen hier auch von den langen Öffnungszeiten von montags bis samstags von 7 bis 20 Uhr profitieren.