Vom Kindertheater bis zu Konzerten und von Sportveranstaltungen bis zur Gala: Die Donauhallen bieten mit ihren mehr als 3000 Quadratmetern und mit drei Sälen und drei Seminarräumen viele Möglichkeiten. Und das hat sich auch mittlerweile am Markt herumgesprochen: „Uns ist es gelungen, die Donauhallen auch überregional auf dem Markt zu etablieren“, sagt die verantwortliche Eva-Maria Hirt. Und so kann sie nicht nur steigende Zahlen vermelden, sondern auch die besten Ergebnisse seit dem Umbau der Donauhallen.
- Die Belegung: Waren es im Jahr 2010 noch 79 Veranstaltungen, ist die Zahl auf nun 221 Veranstaltungen gesteigert worden. Einen kleinen Einbruch gab es in den Jahren 2014 und 2015, seither haben die Veranstaltungen wieder zugenommen. Ein ähnliches Bild bieten die Besucherzahlen. Von 52 098 im Jahr 2010 sind sie auf nun 57 622 Besucher gestiegen. 2016 waren es noch 53 441 Besucher.
- Die Auslastung: 75 bis 80 Prozent der „realistischen Tage“ wären belegt, so Hirt. Denn es müssten auch die Zeiten berücksichtigt werden, in denen die Donauhallen kaum zu vermarkten sei. In den Pfingst- und Sommerferien hätten sowohl Veranstalter im kulturellen Bereich als auch Firmen kein Interesse daran, die Donauhallen zu mieten. So müsste man von den 365 Tagen schon einmal 40 Tage abziehen. Außerdem würden auch Tage für die Reinigung oder die Instandhaltung benötigt. Mit 254 Belegungstagen im vergangenen Jahr stünden die Donauhallen gut da. Andere Hallen hätten aus diesen Gründen beispielsweise drei Monate pro Jahr geschlossen. „Eine komplette Auslastung ist in unserer Region schwierig, bis unmöglich“, erklärt Hirt. Denn das Raumangebot, das viele Möglichkeiten bietet, bringt auch gleichzeitig eine große Herausforderung mit sich. Vergleichbare Hallen gebe es eigentlich nur in Ballungszentren, die ein Einzugsgebiet mit 200 000 Einwohner hätten.
- Das Einzugsgebiet: 87 Prozent der Kunden kommen aus Baden-Württemberg: Davon sind 27 Prozent aus Donaueschingen und 30 Prozent aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis. Die restlichen 43 Prozent kommen aus dem übrigen Baden-Württemberg. Doch mittlerweile hätten sich die Donauhallen auch im restlichen Bundesgebiet einen Namen gemacht, sodass 13 Prozent der Kunden aus ganz Deutschland kommen.
- Die Einnahmen: Während die Ausgaben kaum steigen würden, würden sich die Einnahmen kontinuierlich nach oben entwickeln. Allerdings handelt es sich dabei nur um die Zahlen, die auch in der Verantwortung der Donauhallen liegen. 2017 stehen 166 000 Euro Ausgaben Einnahmen in Höhe von 542 000 Euro gegenüber. 2011 betrugen die Ausgaben noch 119 000 Euro und die Einnahmen 322 000 Euro. „Wenn man die Situation im Haushalt betrachtet, dann sind die Donauhallen hoch defizitär“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock. Eine Aussage, die auch Kämmerer Georg Zoller bestätigt. Im Haushalt selbst wären auch die Abschreibungen und die internen Kostenverrechnungen, die entstehen, wenn andere Bereiche Leistungen für die Donauhallen übernehmen, berücksichtigt. Unter dem Strich würden die Ausgaben die Einnahmen übersteigen.
- Die Veranstaltungsarten: Der Großteil der Veranstaltungen spielt sich mit 32 Prozent im Bereich „Tagungen, Kongresse und Seminare“ ab. 24,5 Prozent der Veranstaltungen sind im kulturellen Bereich anzusiedeln. 17 Prozent sind sogenannte Sonderveranstaltungen, die von der Viehauktion bis zum Fotoshooting reichen. Mittlerweile zu vernachlässigen sind die Vorträge, die nur noch fünf Prozent ausmachen. Hier geht die Nachfrage zurück. „Dafür haben wir bei allen anderen Veranstaltungsarten Zuwächse“, erklärt Hirt.
- Die Vermarktung: In zwei Bereichen sieht Hirt die Möglichkeit, die Vermarktung weiter auszubauen: Sowohl bei Kulturveranstaltungen, als auch bei „Business, Tagung und Feierlichkeiten“ gebe es Wachstumspotenzial.
- Der Kulturbereich: Zwar würde mit Veranstaltungen der Gesellschaft der Musikfreunde und Konzerten der Donaueschinger Vereine schon einiges geboten. Zusätzlich sei es allerdings auch gelungen, kulturelle Veranstaltungen nach Donaueschingen zu holen, die geografisch weit über die Baar hinausstrahlen würden. Die Donauhallen hätten sich mittlerweile deutschlandweit einen Namen gemacht. Künstler wie Max Raabe, Eckart von Hirschhausen oder die Kastelruther Spatzen würden Gäste aus Freiburg, Stuttgart und dem Bodenseeraum nach Donaueschingen locken. Sogar mit Bussen würden ganze Fanclubs zu den Veranstaltungen kommen.
- Business, Tagung und Feierlichkeiten: Hier könnten die Donauhallen ihre Möglichkeiten voll entfalten. „Wir können unser ganzes Know-how und alle Dienstleistungen anbieten“, erklärt Hirt. Es sei gelungen, regionale Unternehmen zu Stammkunden zu machen, die sogar mehrmals pro Jahr die Donauhallen buchen. Von der Tagung bis zur Weihnachtsfeier würden die Donauhallen durch ihren Zuschnitt viele Möglichkeiten bieten.
- Donauhallen als Wirtschaftsfaktor: Doch nicht nur die Donauhallen würden von den Veranstaltungen profitieren, sondern die ganze Stadt. Bei Kulturterminen würden beispielsweise die Gäste auch die Sehenswürdigkeiten anschauen oder das gastronomische Angebot in der Stadt nutzen. Bei Tagungen würden die Hotels profitieren und für die Begleitpersonen würde oft ein Beiprogramm in der Stadt angeboten. Auch das Catering der Donauhallen würde von solchen Veranstaltungen profitieren.
- Fehlende Abi-Bälle: „Die Abi-Bälle unserer Schulen finden in den Hallen rund um unsere Stadt statt“, kritisierte FDP/FW-Fraktionssprecher Bertolt Wagner. Ob es eine Möglichkeit gebe, die Abiturienten zu überzeugen, in der eigenen Stadt ihren Abschluss zu feiern? Dass es die Donaueschinger Abiturienten in andere Städte zieht, hat laut Hirt zwei Gründe. Zum einen, dass sie in den Donauhallen an einen Caterer gebunden sind und zum anderen an den Kosten, die durch die Donauhallenmiete entstehen. Sie sei allerdings im Kontakt mit Mario Mosbacher, Schulleiter des Fürstenberg-Gymnasiums, um die Möglichkeiten auszuloten. Allerdings gebe es auch Abiturienten aus Villingen und Schwenningen, die ihre Abi-Bälle in den Donauhallen feiern. Wie lange, sei allerdings die Frage. Denn mit der Tanzschule Seidel, die in Villingen nach der Erweiterung einen großen Tanzsaal anbieten könnte, gibt es Konkurrenz. Allerdings dürfte man nicht nur auf die Anzahl der Veranstaltungen blicken: „Wenn ein großes Unternehmen seine Weihnachtsfeier bei uns macht, schlägt sich das mehr nieder.“
- Parksituation: SPD-Stadtrat Peter Rögele sprach die Parksituation an. Durch die Umsetzung des Verkehrskonzeptes in der Hermann-Fischer-Allee fallen Stellplätze im Donauhallen-Umfeld weg. Der erste Donnerstag im Monat sei weniger das Problem, denn die Fahrer der Viehtransporte wären sehr talentiert im Rangieren und Parken. Allerdings würden die Donauhallen bei Veranstaltungen mit vielen Besuchern doch an ihre Grenzen stoßen. Die Gerbewiese biete zwar in Kombination mit einem Shuttle-Service eine Alternative. Doch auch mit den zusätzlichen 350 bis 400 Parkplätzen erreiche man hin und wieder die Kapazitätsgrenze.