Gemeinsam geht es besser: Vor einem Jahr verkündete der Gewerbeverein, dass er in "Wir für Donau" keine Konkurrenz sehe und eine intensive Zusammenarbeit geplant sei. Nun wird gar noch einen Schritt weitergegangen. Die Initative, die einst die Dienstleister der Stadt an einen Tisch bringen sollte und den Namen "Wir für Donau" auch als Motto lebt, könnte allerdings nicht nur für neue Mitglieder im Gewerbeverein, sondern auch für neue Impulse und ordentlichen Umtrieb sorgen. Denn die geplante Vereinsgründung von "Wir für Donau" lief nicht ganz so, wie es eigentlich geplant war. "Wir wollten eigentlich einen gemeinnützigen Verein gründen, doch da wir nur Gewerbetreibende als Mitglieder haben, bekommen wir die Gemeinnützigkeit nicht und wären dann bei Vereinsgründung ein zweiter Gewerbeverein", so Initator Köster. Doch zwei Gewerbevereine in der Stadt? Das will weder der alteingesessene Verein, noch das junge Bündnis.

Und aus diesem Grund gab es Gespräche zwischen dem Gewerbeverein und "Wir für Donau". Prinzipiell steht einem Zusammenschluss nichts im Wege, doch die jungen Wilden treten selbstbewusst auf, wollen sich nicht so ganz in ein starres Konzept und die Regularien, die ein Verein mit sich bring, zwängen lassen. "Wenn treffen uns, wir tauschen uns aus und wenn wir eine tolle Idee haben, dann wollen wir es auch ausprobieren", erklärt Köster. Jeden ersten Montag im Monat kommen sie zusammen, um über alles Mögliche zu diskutieren und sich auch über das Stadtgeschehen auszutauschen. Der Grundgedanke, dass gemeinsam die Stadt vorangebracht werden soll und dass man immer erst an den Nachbar denken soll, bevor man sich anderen Orts umschaut, steht dabei im Vordergrund.

Ansichten, die man durchaus auch im Gewerbeverein teilt. "Der Gedanke, dass man für Dienstleistungen einen Kollegen in Donaueschingen und nicht in einer anderen Stadt sucht, ist auch im Gewerbeverein nicht fremd", sagt Schmoll. Die Interessen wären deckungsgleich und aktive Mitglieder könnte sich der Gewerbeverein nur wünschen.

Doch wo liegt denn eigentlich das Problem, dass man überhaupt noch diskutieren muss, ob "Wir für Donau" eine Untergruppe des Gewerbevereins werden kann? Man muss es weniger auf der menschlichen oder strukturellen Ebene suchen, sondern einen Blick auf die Finanzen werfen. "Wir für Donau" hatte als eine der ersten Aktionen im vergangenen Jahr die Einnahmen, die sie mit ihrem Bierwagen auf der Kulinarischen Einkaufnacht gemacht haben, an den Naturkindergarten Apfelbäumchen gespendet. Und solche Aktionen sind auch für die Zukunft geplant.

So lang es eine Spendenquittung gibt, ist das alles kein Problem. Doch wenn nicht, sieht es aus steuerlichen Gründen gar nicht gut aus, weil das Finanzamt dann die Spende nicht anerkennt und das Geld als Einnahme einordnet. Lange Diskussion, einfache Lösung: "Wir für Donau" spendet nur noch, wenn's auch eine Quittung gibt, ein Rechtsanwalt schaut über alles und gibt seinen Segen. Die wenigen Mitglieder des Gewerbevereins, die bei der Hauptversammlung waren, haben auch kein Problem damit, dass "Wir für Donau" eine Unterbereich des Gewerbevereins wird. Ob die jungen Wilden sich auch unterordnen, wird man noch sehen.

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