Die Warteliste ist lang: Rund 60 Interessenten haben sich für die 14 Bauplätze, auf denen bald im neuen Stadtviertel "Am Buchberg" Einfamilienhäuser entstehen können, gemeldet. "Die Nachfrage ist enorm. Wir werden deshalb nicht alle Interessenten befriedigen können", sagt Oberbürgermeister Erik Pauly.

Bild 1: Neues Stadtviertel "Am Buchberg": Bald können die ersten Einfamilienhäuser gebaut werden
Bild: Jakober, Stephanie

Doch es sollen ja auf der 14 Hektar großen Fläche, die durch den Abzug der französischen Soldaten frei geworden ist, nicht nur 14 Einfamilienhäuser entstehen. Denn diese sind nur im nördlichen Bereich vorgesehen, der sich bereits seit einem Jahr im Besitz der Stadt befindet und wo die Entwicklung des neuen Stadtviertels begonnen hat. "Es ist ein guter Zeitpunkt, bei einer so hohen Nachfrage, eine so große innerstädtische Fläche entwickeln zu können", sagt Pauly.

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Die Planungen können jetzt im mittleren Bereich fortgesetzt werden: Denn seit Anfang des Jahres befindet sich diese Fläche nicht mehr im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Die Stadt hat nun den zweiten der insgesamt drei Abschnitte der Konversionsfläche gekauft. Somit gehört nun der Stadt die Fläche oberhalb der Prinz-Karl-Egon-Straße.

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Die Fläche selbst bietet nun die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Der ehemalige französische Kindergarten soll erst einmal nicht abgerissen werden, denn dringend werden Plätze für den Donaueschinger Nachwuchs gebraucht. Dieser Bedarf soll übergangsweise durch die école maternelle gedeckt werden, wo Handwerker demnächst mit den Arbeiten beginnen werden. Da das Gebäude aber abgerissen wird, soll darauf geachtet werden, dass möglichst wenig investiert wird und Möbel, die teilweise neu angeschafft werden, sollen in anderen Einrichtungen wiederverwendet werden. "Wir bremsen natürlich damit die Entwicklung in diesem Gebiet etwas", sagt Stadtbaumeister Christian Unkel. Deshalb soll auch möglichst schnell mit dem Bau der Kindertagesstätte, die am ganz nördlichen Zipfel des neuen Stadtviertels entstehen soll, begonnen werden. Im Frühjahr sollen die Bagger anrollen. Außerdem baut die Stadt auf der Konversionsfläche auch die neue Realschule, die in diesem Jahr geplant wird.

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Ein Teil der Häuser, deren Bausubstanz schlecht ist, soll abgerissen werden. So werden weitere Bauplätze entstehen. Zwei der großen Mehrfamilienhäuser sollen verkauft werden. Dass sich schnell Interessenten finden werden, zeigt sich schon daran, dass im nördlichen Bereich bereits alle Gebäude, die entlang der Villinger Straße stehen, verkauft sind. "Wir haben uns über die Jahre hinweg eine tolle Interessentenliste erarbeitet", sagt Tobias Butsch, Geschäftsführer der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft (KEG). Groß sei das Interesse und das sei auch wichtig, denn die KEG sei auch auf die Einnahmen aus dem Verkauf angewiesen. Schließlich müsste Mitte 2020 die Summe für den letzten Abschnitt überwiesen werden. "Und das wollen wir möglichst, ohne uns am Kapitalmarkt bedienen zu müssen", erklärt Butsch.

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Doch was kostet eigentlich eine innerstädtische Fläche dieser Größendimension? Eine Frage, die weder Pauly noch die Bima beantworten möchten. Über den Kaufpreis sei stillschweigen vereinbart worden. Bei den Verhandlungen sei allerdings darauf geachtet worden, was auf den entsprechenden Flächen geplant ist und welche Kosten für die Stadt entstehen. "Man kann das nicht mit dem freien Markt vergleichen, weil wir von unserem Vorkaufsrecht gebraucht gemacht haben", erklärt Pauly und Markus Kästel von der Bima fügt hinzu: "Es war ein besonderes kooperatives Verfahren." Letztendlich wären beide Seiten mit dem Ergebnis zufrieden.

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"Man kann den Effekt, wenn eine brachliegende Fläche zu einem neuen Stadtviertel umgenutzt wird, nicht in Euro und Cent beziffern", sagt Bürgermeister Bernhard Kaiser, der nach dem Abzug der Franzosen sofort den Kontakt zur Bima gesucht und den Konversionsprozess ins Rollen gebracht hatte. Denn schließlich entstünde am Buchberg nun ein neues Stadtviertel mit 350 Wohneinheiten, die für Rund 1000 Menschen Platz bieten werden. "Wenn am Ende eine schwarze Null steht, hat es sich für uns allemal gelohnt."

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