Die Max-Egon-Straße wird voraussichtlich Ende Mai um ein Geschäft ärmer sein. Noch dazu um eines, mit einer langen Tradition. Orthopädie-Schuhtechnik Engesser wird dann seine Pforten für Kunden schließen. Aus gesundheitlichen und alterstechnischen Gründen wird das Ehepaar Engesser die Geschäfte beenden. Momentan läuft der Räumungsverkauf. Einen Nachfolger für das Geschäft gibt es noch nicht.

Das Ehepaar Engesser, das sind Hans Joachim und Anneliese, die auch in dem Haus ihres Ladens in der Max-Egon-Straße wohnen. Hier ist Hans Joachim Engesser aufgewachsen, quasi "zwischen Laden und Schuhwerkstatt".

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Ein Geschäft mit Tradition

Bereits in dritter Generation betreiben sie das alte Donaueschinger Geschäft. Engessers Großvater hatte das Schuhmacher-Geschäft Rahn übernommen, im Juli 1962 folgte dann Engessers Vater Josef und schließlich übernahm er selbst ab dem 1. Januar 1983 die Geschicke. Allerdings nicht als reiner Schuhmacher, sondern als Orthopädieschuhmachermeister. Darin, sagt Engesser, liege auch die Zukunft des Berufes: "Schuhmacher ist eigentlich ein aussterbender Beruf", erklärt er. Zu Zeiten seines Großvaters seien Schuhe noch in Schuhmacherwerkstätten von Hand hergestellt worden. Heute geschehe das in industrieller Produktion.

Immer an erster Stelle

Kundenzufriedenheit durch kompetente Beratung, Qualität und Service habe immer an erster Stelle gestanden. Was dem Ehepaar zudem besonders am Herzen lag, das war der Kontakt mit den Kunden: "Wir haben eine tolle Kundschaft", sagt Anneliese Engesser. Manche seien im Laden vorbeigekommen und haben viel erzählt. Man sei nicht nur Schuhgeschäft gewesen, sondern auch ein Stück weit Zuhörer und Freund. Sie ergänzt: "Das wird mir auch sehr fehlen.

Wenn auch mit einem weinenden Auge, freut sich Familie Engesser auf die zukünftige Zeit, die sie ohne den bisherigen Alltagsstress mit Neuem füllen kann.