Fünf Wohnungseinbrüche hat das Polizeirevier Donaueschingen im Monat November gemeldet. Würde man diese Zahl aufs Jahr hochrechnen, dann drohte der Baar eine Einbruchsstatistik, die deutlich über dem Durchschnitt läge. Doch gemach. Für die Polizei sind diese Straftaten kein Ausreißer. Die Novemberbilanz verschiebt das unauffällige mittlere Jahresmaß nur geringfügig. Die Zahlen von 2017 und 2018 liegen sogar unter einem Fünfjahresschnitt. Die Zahl der Einbrüche ist zuletzt zurückgegangen.
Für die Polizei sind die Werte im November die Bestätigung eines einleuchtenden Zusammenhangs: Wenn die Tage kürzer werden und die Kälte die Menschen im Haus hält, beginnt die Saison der Einbrecher. Deren Beutezüge bergen aber mehr als statistisches Futter. Für jemanden, der Opfer eines Einbruchs wird, zerbröselt mit einem Schlag das eigene Sicherheitsgefühl. Der brutale Eingriff ins Privatleben sorgt für unsichtbare Verletzungen, die sich nicht in Schadenssummen bemessen lassen. Die Polizei gibt Tipps, wie sich der seelische Schaden beheben lässt. Noch lieber aber möchte sie Einbrüche verhindern.
Die Polizei, bekannt als Freund und Helfer, bekommt dabei Beratungskompetenz an die Seite. Weil nur ganz vage der nächste Zugriff einer mutmaßlich als Bande agierenden Tätergruppe vorherzusagen ist, sind Streifengänge der Beamten, auch wenn sie ausgeweitet werden, eher ein Instrument, um dem Bürger Präsenz zu zeigen.
Die Polizei berät mit Broschüren, Anschauungsobjekten und einem Hausrundgang bei interessierten Bürger. Alles kostenlos. Effektiver Einbruchsschutz bleibt dennoch die Aufgabe des Bürgers. Wer in Sicherheitstechnik investieren möchte, kann viel Geld ausgeben. Hundertprozentiger Schutz erwächst auf diese Weise dennoch nicht. Das ist vielleicht ein kleiner Trost für den, der im Altbau wohnt und kaum Geld hat, um gegen Einbruch aufzurüsten.
Um den Faktor Geld auszuhebeln setzt die Polizei deshalb bei der Vorbeugung auf vorhandene Strukturen: auf Beobachtungsgabe und das Wissen um mitunter minimale Veränderungen in den Abläufen außerhalb der eigenen vier Wände. Dazu müsste man aber die eigenen Nachbarn kennen, sich über Abwesenheiten informieren. Das ist eine Nähe, die heute nicht mehr jeder will. Ihr großer Vorteil: Sie kostet nichts.