Dem Wandel von Speichermedien sind wir alle unterworfen. Beispiel gefällig? In sozialen Medien weithin bekannt ist ein Rätsel-Foto. Es zeigt einen Bleistift und eine Musikkassette. Daneben steht die Behauptung „Wetten, deine Kinder können damit nichts anfangen?“ Das mag sein. Aber wir wissen natürlich noch, dass gegen Bandsalat im Kassettenrekorder nur das vorsichtige händische Aufwickeln der Tonspur half. Hauptsache die Kassette war danach nicht kaputt und das Tondokument gerettet – wenn auch auf Kosten grässlich dumpfer, kratziger Wiedergabelaute für einige endlos lange Sekunden.
Ein Beschädigungsrisiko heutiger Zeit erwächst beim Autofahren. Mancher Fan von Hörspielen oder Literatur-Lesungen führt ganze Schuber an CDs im Handschuhfach oder in anderem Stauraum mit. Doch leider entwickeln die Silberlinge bei holperiger Fahrt ein Eigenleben. Sie fallen auf den Boden, rutschen unter den Sitz und sind im Nu mit Kratzern versehen.
Abhilfe bietet ein neues, kompaktes Speichermedium, das auch schon die Stadtbibliothek verleiht. Es handelt sich um Hörsticks. Sie funktionieren wie herkömmliche USB-Sticks und werden in den USB-Port des Fahrzeugs gesteckt. Das Datenvolumen auf engstem Raum entspricht gleich mehreren CDs. „Wir erweitern laufend den Bestand“, sagt Christiane Lange.
Die Bibliotheksleiterin hat in puncto Speichermedien ein weiteres Eisen im Feuer. Die „Tonies“ sind in der Einrichtung am Max-Rieple-Platz so eingeschlagen, dass inzwischen bald 100 verschiedene Exemplare ausgeliehen werden können. Wer die „Tonies“ nicht kennt: Diese Spielfiguren sind die Helden des Kinderzimmers. Auf die Tonie-Box gesteckt, geben sie über einen Chip Audioinhalte wie Musik oder Hörspiele wieder.
Zur Freude von Eltern und Nachwuchs ist die Einheit Figur und Box kinderleicht zu bedienen. Aber was ist, wenn „Tonie“ plötzlich schweigt? Vermutlich hatten wir noch bessere Heilungschancen damals, als der Kassettenrekorder plötzlich komische Geräusche von sich gab.