Das erste Fahrzeug von Dieter Oberbeck war ein Heinkel-Roller; diese wurden zwischen 1953 und 1965 produziert. Als Lehrling habe er damals besonders auf das Geld achten müssen, sich aber dennoch etwas Motorisiertes leisten wollen. „Ein Freund hatte sich eine Vespa zugelegt, die war etwas schlichter und leichter im Vergleich zum robusten und kompakten Heinkel-Roller“, erinnert sich der 1940 geborene Oberbeck.

Mächtige Windschutzscheibe

„Jeden Samstag haben wir unsere Roller zusammen geputzt, auf dem Gelände meines Elternhauses“, berichtet er. Als Besonderheit seines Heinkels hebt Oberbeck die Windschutzscheibe hervor, mit welcher sein Roller ausgestattet war. Das Modell sei anders als die Vespa als Tourenmaschine geeignet gewesen, zwar nicht allzu schnell, aber stets verlässlich.

Bild 1: Als Dieter Oberbeck ganz spontan mit dem Roller zum Oktoberfest fuhr
Bild: Oberbeck/privat

Manche Ausfahrten sind ihm zufolge besonders in Erinnerung geblieben, zum Beispiel 1959, als Oberbeck noch in Braunschweig lebte: „Zu zweit sind wir über das Wochenende nach München zum Oktoberfest gefahren, das war schon abenteuerlich. Freitagabend ging es los, auf der rund 600 Kilometer langen Strecke über mindestens zehn Stunden waren wir sehr vergnügt. Geschlafen haben wir bei Freunden vor Ort.“ Er erinnert sich an Autobahnen, die damals noch längst nicht so durchgehend ausgebaut waren wie heutzutage. Seit 1969 ist Dieter Oberbeck, zusammen mit seiner Frau, nun schon in Donaueschingen zuhause.

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Ein anderes Mal hatte die Sitzposition Spuren hinterlassen. Denn als 18- oder 19-Jähriger fuhr er zu einer Tanzveranstaltung von Braunschweig aus rund 40 Kilometer in einen nahegelegenen Ort. Dort angekommen sei er allerdings stark fahrtgeschädigt – Stichwort Sitzposition – und alles andere als tanzbereit gewesen. Recht schnell habe sich das aber gelegt und einem angenehmen Tanzabend stand dann doch nichts mehr im Wege.

An ein Urlaubserlebnis denkt Oberbeck ebenfalls zurück: Über Süddeutschland, die Alpen und die Dolomiten ging es an die italienische Riviera. Das Ziel war letztlich ein Hotel an der Adria, doch zuvor wurde zum Übernachten gezeltet. „Damals war es üblich, den Koffer auf dem schweren Roller zu transportieren. Ein Zelt hatten wir auch dabei“, erzählt der Wahl-Donaueschinger.

NSU-Fiat Jagst als Nachfolgefahrzeug

„Allzu lange hatte ich den Roller nicht“, sagt Dieter Oberbeck. Gekauft im Jahr 1958 war er eineinhalb bis zwei Jahre damit unterwegs. Danach verkaufte er das Fahrzeug und legte sich das allererste eigene Auto zu: einen NSU-Fiat Jagst. „In einem Auto hat man einfach mehr Platz, ist noch einmal deutlich flexibler und wetterunabhängiger“, fasst er die Entscheidung zusammen. Zu besagter Zeit lernte er darüber hinaus seine damalige Freundin und heutige Ehefrau kennen. Oberbeck: „Für die erste Fahrt habe ich sie in Duisburg abgeholt. Wir sind dann nach Spanien an die Costa Brava gefahren.“