In der Karlstraße könnten an einigen Stellen die Parkplätze für fünf Monate im Sommer gesperrt werden, damit dort die Gastronomie ihre Außenbewirtschaftung einrichten kann – das wollte die Stadt umsetzen, bekam jedoch Gegenwind.

Kein Verständnis dafür hat Tevfik Ceylan, der gemeinsam mit Ridvan Avim die Black Pearl Bar in der Karlstraße betreibt. Sie hätten gerne, dass die zwei Parkplätze direkt vor ihrer Bar über den Sommer für ihre Bestuhlung genutzt werden könnte.

Aktuell ist das auch möglich, allerdings nur, wenn dort zu dem Zeitpunkt kein Auto mehr parkt: „Ich kann auf- und abbauen. Aber wenn ein Auto dort parkt, dann habe ich Pech“, erklärt Ceylan. Damit sei mehr verbunden, als bloß etwas Zeit. „Wenn außen aufgebaut ist, dann brauche ich zusätzliche Mitarbeiter, die ich dann anfordere.“ Sei dann der Parkplatz besetzt, könne er den Mitarbeiter wieder nach Hause schicken.

Es geht um diese zwei Parkplätze direkt vor der Black Pearl Bar.
Es geht um diese zwei Parkplätze direkt vor der Black Pearl Bar. | Bild: Simon, Guy

Kein Zustand, sagt Ceylan. Seine Mitarbeiter brauchen Planungssicherheit, wie auch er selbst sie brauche: „Sowas mache ich ein- oder zweimal, dann ist der Mitarbeiter weg.“

Ceylan hat kein Verständnis dafür, dass man sich gegen diese Nutzung der Parkplätze über den Sommer sperrt: „Ich will niemanden angreifen, ich fühle mich jedoch nicht gehört. Es kann nicht das Ziel sein, dass es so läuft.“

Die Donaueschinger Innenstadt soll nicht aussterben

Ceylan ist in Donaueschingen geboren und er will nicht, dass die Innenstadt ausstirbt. Er wünscht sie sich attraktiv und belebt. „Wir sind während der Corona-Krise das Risiko eingegangen, hier zu eröffnen.“ Das auch, weil man an den Standort glaube und dahinter stehe.

So sieht es vor der Black Pearl-Bar in der Karlstraße aus, wenn der Außenbereich komplett aufgebaut ist.
So sieht es vor der Black Pearl-Bar in der Karlstraße aus, wenn der Außenbereich komplett aufgebaut ist. | Bild: Tevfik Ceylan

„Die Leute wollen es in der Stadt gemütlich haben – so ist das der falsche Weg.“ Man habe mit der Bar fixe Kosten und wolle im Winter nicht nur arbeiten, um den Sommer zu überbrücken: „Wenn zwei Parkplätze wichtiger sind als die Existenz, dann verstehe ich das nicht.“

Mit einer Außenbestuhlung wäre es der Plan, auch an mehreren Tagen zu öffnen, „auch länger“, sagt Ceylan. Aktuell gibt es im Außenbereich lediglich drei Klapptische, an denen je zwei Leute sitzen können. „Und wenn es im Sommer abends heiß ist, dann sitzt niemand rein.“ Draußen sitzen – das zieht.