Pendler kennen das Problem: Wer im Berufsverkehr seinen Weg aus der Stadt sucht, braucht besonders auf der Abfahrt bei Allmendshofen in Richtung B27 starke Nerven, denn Stau und stockender Verkehr stehen hier auf der Tagesordnung.

Kreisverkehr soll es richten

Ein Problem, das auch dem Regierungspräsidium Freiburg (RP) und der Stadt bekannt ist – und das schon seit geraumer Zeit. Seit fast zehn Jahren liegen Pläne eines Kreisverkehrs auf dem Tisch, der den Verkehrsfluss besser leiten soll.

Über die Jahre waren das RP und die Stadt daran, sich des dicht befahrenen Verkehrsknotenpunkts mit der Planung eines Kreisels anzunehmen. Gebaut werden sollte eigentlich im Jahr 2021.

Grundstückzukauf scheitert

Doch verschiedene Faktoren führten dazu, dass der Bau damals nicht startete. Die Hauptgrundstücksfläche, auf der der Kreisverkehr entstehen sollte, befindet sich zwar im Eigentum des Landes Baden-Württemberg und der Stadt, allerdings gibt es auch Flächen, die sich in Privatbesitz befinden. Und dieser notwendige Zukauf von Grundstücksflächen kam aufgrund gescheiterter Verhandlungen nicht zustande.

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2023 hat das Regierungspräsidium dann den vorläufigen Stecker gezogen: Aufgrund Personalmangels und zu weniger Kapazitäten des Regierungspräsidiums war man der Ansicht, dass das Bauprojekt derzeit nicht notwendig sei.

Kreisverkehr nicht notwendig?

Die Absage des RP kam bei der Stadtverwaltung damals jedoch nicht gut an: Die Stadtverwaltung schätze die Situation anders ein und betrachte den Kreuzungsausbau im Bereich des Zubringers Allmendshofen und der Emil-von-Kessler-Straße nach wie vor als erforderlich, sagte Stadt-Pressesprecherin Beatrix Grüninger im August 2023.

Es hat sich nicht viel getan

Und wie ist die Lage heute, knapp anderthalb Jahre später? Viel ist seither nicht passiert, die Kreisverkehr-Pläne scheinen wirklich ad acta gelegt worden zu sein.

„Es ist richtig, dass seitens des Regierungspräsidiums Freiburg derzeit keine dringende Notwendigkeit im Bau eines Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich des Zubringers Allmendshofen/Emil-von-Kessler-Straße gesehen wird“, so Grüninger auf Anfrage des SÜDKURIER. Die Stadt resignierte – und deshalb wurden auch die Mittel für den Kreisverkehr-Neubau aus dem städtischen Haushalt gestrichen.

Beim RP werden andere Prioritäten gesetzt

Das Regierungspräsidium teilt auf Anfrage mit, dass infolge der Inbetriebnahme der ausgebauten B 27 zwischen Donaueschingen und Hüfingen vor einigen Jahren sich die Verkehrsverhältnisse an diesem Knotenpunkt verändert habe, sodass der Neubau eines Kreisverkehrs mittlerweile nicht weiterverfolgt werde.

Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg
Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg | Bild: Rau, Jörg-Peter

„Ob ein Umbau des Knotenpunktes künftig noch erforderlich ist, ist offen. Aktuell wird ein solches Projekt unsererseits auch aufgrund anderer Prioritäten nicht bearbeitet“, so RP-Pressesprecherin Heike Spannagel.

Eine andere Lösung

Die Stadt lässt verlauten, dann man an einer anderen Lösung arbeite. Wie diese aussehen könnte, ist noch offen, doch „das Regierungspräsidium Freiburg und die Stadt Donaueschingen sind in gutem und vertrauensvollem Austausch, um den Kreuzungsbereich zu optimieren und damit den Außenring zu stärken. Gemeinsam wird derzeit an einer, für beide Seiten akzeptablen und vorteilhaften, Lösung gearbeitet“, so Grüninger.

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