Nahezu täglich steigen die Preise für Gas, Öl oder Strom. Die Politik fordert ebenso täglich zu Einsparungen auf. Im Berufsleben, aber auch im privaten Bereich. Und dennoch kann gegenwärtig keiner absehen, was in der kalten Jahreszeit auf die Menschen zukommt.

Vor dem Hintergrund stellt sich bei Fußballvereinen auf der Baar – und darüber hinaus – die Frage, ob sich die energiefressenden Flutlichtanlagen beim Training oder bei Punktspielen überhaupt noch vermitteln lassen und wie lange die Vereine ihren Sportlern noch warme Duschen anbieten können. Der SÜDKURIER hat mit vier Vereinsvertreten im Städtedreieck gesprochen.

DJK Donaueschingen

Bei der DJK Donaueschingen stehen weitere Energieeinsparungen schon lange auf der Agenda. So wurde das neue Clubheim gleich mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach errichtet. „Wir sollten das Thema Energieeinsparungen vernünftig angehen und umsetzen. Alles bisherige in Frage zu stellen, macht auch keinen Sinn“, sagt Olaf Kurth, Vorstand für Sport und Spielbetrieb bei den Grünweißen in Allmendshofen.

Olaf Kurth
Olaf Kurth | Bild: Roger Müller/Archiv

Dennoch habe die aktuelle Krise alle bereits bestehenden Gedankenmodelle bei der DJK nochmals beschleunigt. „Wir wissen, dass LED-Flutlicht massive Einsparungen bringt. Deshalb werden wir auch umstellen. Möglicherwiese sogar noch in diesem Jahr“, ergänzt Kurth. LED steht für Licht-emittierende Diode. LEDs sind Halbleiter-Lichtquellen. Sie ersetzen mehr und mehr die Halogenen oder Gasentladungslampen beim Flutlicht.

Mehrere Flutlichtmasten bestrahlen in den Abendstunden die zwei Spielplätze im Donaueschinger Haberfeld.
Mehrere Flutlichtmasten bestrahlen in den Abendstunden die zwei Spielplätze im Donaueschinger Haberfeld. | Bild: Dietmar Zschäbitz

Bei der DJK sind laut Kurth alle Sportler und Mitglieder dazu angehalten, mit Energie sparsam umzugehen und das Flutlicht nach den Trainingseinheiten noch schneller als zuvor abzuschalten. Gleiches gelte bei den Duschen und bei den Temperaturen in den Zimmern. Hier sei es durchaus möglich, um zwei, drei Grad die Heizung herunterzudrehen.

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SSC Donaueschingen

Auch beim SSC Donaueschingen wird permanent über Kosteneinsparungen auf dem Energiesektor nachgedacht. „Sollte uns die Politik das Flutlicht in der kalten Jahreszeit ganz streichen, wird es dramatisch. Wir haben gerade erst zwei ganz schwierige Corona-Jahre hinter uns gebracht. Alle Spieler, Betreuer und Trainer stehen im Arbeitsprozess. Sie können nicht am Tag ihrem Hobby nachgehen, zumal auch die Kinder da noch in der Schule sind. Ohne Flutlicht würde einiges zusammenbrechen“, befürchtet Kai Sauser, Vorsitzender beim SSC.

Kai Sauser
Kai Sauser | Bild: Guy Simon/Archiv

Auch er kann sich vorstellen, im Haberfeld die Plätze relativ zeitnah mit LED-Flutlicht auszurüsten, zumal es Zuschüsse für die Vereine gibt. Bei den Duschen ist der Schellenbergclub schon jetzt gut aufgestellt. „Wir haben einen vollen Flüssiggastank und dieses Flüssiggas auch relativ günstig eingekauft. Dennoch appellieren wir an alle Mitglieder, keine Duschorgien zu veranstalten. Wir wissen alle, dass wir zukünftig noch mehr sparen müssen“, fügt Sauser an.

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FC Bräunlingen

Beim FC Bräunlingen ist man indes schon einen Schritt weiter. Seit rund fünf Jahren gibt es das LED-Flutlicht. „Auch wir haben permanent die Kosten im Blick, doch kurzfristig können wir nicht auf ein Abendtraining verzichten“, macht Vorsitzender Patrick Gemeinder deutlich. Dennoch sei der Verein immer auf der Suche nach weiterem Einsparungspotenzial.

Patrick Gemeinder
Patrick Gemeinder | Bild: Roger Müller/Archiv

„Wir haben schon über Batteriespeicher oder Photovoltaik gesprochen. Auf die Schnelle lässt sich das nicht umsetzen“, ergänzt Gemeinder. Auch das Thema Duschen sei aktuell, wenn auch mit einigen Grad weniger, nicht zu verändern. „Zu uns kommen beispielsweise Mannschaften aus Tennenbronn oder Schonach. Wir können da nicht einfach sagen, duscht doch zuhause. Das wäre nicht vermittelbar“, so Gemeinder und dennoch nehmen er und seine Mitstreiter aus der Führungsetage das Thema Energieersparnis sehr ernst.

SV Mundelfingen

Unter Federführung des Fördervereins SV Mundelfingen wurde im Hüfinger Ortsteil das Projekt „Flutlicht 2020“ geplant und umgesetzt. Die Ära des LED-Flutlichts wurde damit eingeleitet und wird auch praktiziert. Der Energieverbrauch wurde deutlich gesenkt.

Gerold Mäder
Gerold Mäder | Bild: Wilhelm Butschle/Archiv

Mit einer Solaranlage auf den Dach des Vereinsheims wird das Warmwasser für die Duschen selbst produziert „Wir sind gut aufgestellt, was aber nicht heißt, dass wir nach weiteren Einsparmöglichkeiten suchen“, sagt Gerold Mäder, Vorsitzender vom Förderverein.