Wer auf dem Donauradweg unterwegs ist und in der Stadt spontan eine Bleibe sucht, dem bietet sich eventuell bald eine neue Möglichkeit. In der Friedrich-Ebert-Straße hat ein Investor Interesse, ein Grundstück zu erwerben und darauf eine Appartementanlage, bezeichnet als Fairpartments, für Kurzzeitmieter zu errichten.
Das Angebot zielt vor allem auf Kurzzeiturlauber, Tagungsgäste, Konferenzteilnehmer und Monteure, um ihnen einen verkehrs- und kostengünstigen Aufenthalt in der Stadt anzubieten. Dabei ist die Miethöchstdauer begrenzt, nicht die Mindestdauer.
„Wir sehen es gut an dem Standort. Von unserer Seite sprechen keine Gründe dagegen“, sagte Jochen Amma, Leiter der Donaueschinger Bauverwaltung im Bauausschuss des Gemeinderates.
Mindestens 15 Wohnungen wären geplant, sie würden in Fertigbauweise aufgestellt und fertig an Ort und Stelle transportiert, über- und nebeneinander aufgestellt. Die Apartments werden mit Doppel- oder Einzelbetten ausgestattet, erhalten eine kleine Kochgelegenheit
und eine Nasszelle mit begehbarer Dusche, WC und Waschbecken. Es sollen drei Apartmenteinheiten übereinander aufgestellt werden, mit einer Gesamthöhe
von 8,85 Metern. Es soll kein Personal ständig vor Ort sein, die Apartments sind digital und über Ticketautomat buch- und bezahlbar.
Birgt das auch Risiken?
„Prinzipiell brauchen wir Unterkünfte. Aber ein Boardinghouse bedeutet, dass Zeitfenster auch stundenweise angeboten werden können“, sagte GUB-Stadträtin Alexandra Riedmaier. Ein solches Angebot könne auch missbraucht werden. „Eine andere Dienstleistung wäre hier nicht zulässig und genehmigungsfähig“, erklärte Oberbürgermeister Erik Pauly. Die Befürchtung ging dabei in Richtung Prostitution.
„Ich sehe es positiv, wir sollten dem Boardinghouse eine Chance geben. Es liegt zentral am Bahnhof“, so FDP/FW-Stadtrat Achim Durler. Auch Grünen-Stadträtin Annie Bronner und Peter Rögele von der SPD sprachen sich dafür aus: „Ich sehe das auch positiv“, so Rögele. Das könnte eine Visitenkarte am Bahnhof werden, so Bronner. Allerdings müsse man auf die Außengestaltung achten. Laut Jochen Amma soll die Fassade mit einer Holzverschalung ausgestattet werden. Außerdem soll es eine überdachte Fläche für Räder geben.