Zwischen der Kirche und den Arkaden und an der Karlsstraße kann es auch mal eng werden, das wissen Autofahrer und Fußgänger, die regelmäßig die Engstelle passieren.
Diesem Sicherheitsrisiko wirkt die Stadt nun entgegen und hat seit dem 30. Januar Pflanzenkübel aufgestellt. Die Idee: Eine Einspurigkeit für Fahrzeuge erzwingen, um mehr Platz für die Fußgänger zu schaffen.
Der Verkehr soll mit Vorfahrtsregeln geregelt werden; stadtauswärtsfahrende Autos haben Vorrang. So soll ein Rückstau in die Karlsstraße vermieden werden.
Karlsstraße in Donaueschingen: Gefahrenstelle für Fußgänger
Im Rahmen des Fußverkehrs-Checks aus dem Jahr 2023 wurde dieser Bereich als Gefahrenstelle für Fußgänger herausgearbeitet. Auch aus der Sicht der Polizei handle es sich um eine Engstelle, wodurch die Gefahr für Fußgänger erhöht ist.

Dramatische Unfälle gab es bisher nicht an dem Nadelöhr. „Gegenständliche Polizeiberichte sind nicht vorhanden“, so die örtliche Polizei.
Blumenkübel an der Stadtkirche als Lösung?
Fußgänger mussten zunächst, um die Engstelle an der Stadtkirche zu passieren, auf der Straße laufen. Um an der Engstelle eine bessere Sichtbarkeit für Passanten zu schaffen, wurden Pflanzgefäße als Abgrenzungselemente installiert, welche zudem einen einspurigen Verkehr erzwingen. Nun gibt es an der Engstelle auch einen abgegrenzten Weg für die Passanten. „Dadurch wird die Sichtbarkeit der Fußgänger erhöht und das Risiko von Unfällen verringert“, sagt Beatrix Grüninger, Pressesprecherin der Stadt.
Rückstau in die Karlstraße
Erfahrungsgemäß herrscht rund um das Residenzviertel viel Verkehr. Dementsprechend war die Sorge groß, dass die Pflanzenkübel den Verkehr nicht sicherer für Fußgänger machen werden, sondern den Verkehrsfluss negativ beeinflussen werden, so der Gewerbevereinsvorsitzende Stefan Baur.

Baur ist selbst auch davon betroffen, seine Bilderrahmen-Manufaktur liegt direkt neben der Gefahrenstelle. Er ist von der Lösung mit den Blumenkübeln jedoch überzeugt. „Ich bin positiv überrascht“. Der Verkehr werde wenig beeinträchtigt und es gebe vergleichsweise wenig Rückstau.
Vorfahrtsregelung wird nicht angenommen
Doch seiner Meinung nach ist die Beschilderung mangelhaft. Das Verkehrszeichen sei schlecht zu sehen, wenn man von den Arkaden an die Stadtkirche kommt, so die Beobachtung von Baur.
Somit halten sich dementsprechend die Autos aus der Seitenstraße kaum an ihre Vorfahrt und lassen stadteinwärts fahrende Autos vor, beobachtet er, was dann teilweise zu kritischen Situationen führe.
„Die Beschilderung ist totaler Quatsch“, findet Gastronom Thomas Rahde, der kürzlich in der Karlsstraße die Pastabar „Aldente“ eröffnete. In der Fahrschule lerne man, dass derjenige, der das Hindernis auf seiner Seite hat, zu warten habe, so Rahde. Aber laut Schild sei es jetzt andersherum, das Schild sei also falsch. Das sorge für Verwirrung. „Es weiß niemand mehr, wie er fahren soll.“

Der Stadt ist das Problem der mangelhaften Beschilderung bekannt. „Die Beschilderung wird noch ergänzt und optimiert“, so die Pressesprecherin der Stadt, Beatrix Grüninger.
Momentan handelt es sich bei den Pflanzenkübeln um Provisorien, die in etwa sechs Wochen mit extra bestellten Pflanzengefäße ersetzt werden. Ob sich das neue Konzept bewährt, wird die Zeit zeigen, momentan handelt es sich laut Stadt um eine Testphase.
Wer kümmert sich um die Bepflanzung?

Momentan sind in den Pflanzenkübeln dezente Blumen gepflanzt. Die Pflanzenkübel haben nicht nur einen praktischen Zweck, sondern sollen obendrein noch gut aussehen. Aber wer kümmert sich darum? „Die Pflanzgefäße werden durch die Technischen Dienste der Stadt bepflanzt und gepflegt. Es darf natürlich keine zu wuchtige Bepflanzung erfolgen, da ansonsten das Sichtfeld zu sehr eingeengt wird“, so Grüninger.
Hier finden Sie unseren Live-Ticker von der Donaueschinger Fasnet.