City-Managerin Christine Neu hat im Gemeinderat eine Bilanz der vergangenen drei Jahre gezogen. Neu sprach von einer Erfolgsstory und führte als Beispiele die Einführung des Stadtgutscheins, die Vermittlung von sieben Leerständen in der Innenstadt, die verstärkte Präsenz in den Sozialen Medien sowie die Sammlung von Vorschlägen zur urbanen Attraktivität an. Ihrem Bericht war zu entnehmen, dass eine regelmäßige Kommunikation – wie etwa mit dem Gewerbeverein, während Unternehmensbesuchen oder den monatlichen Vorstandssitzungen – einen Eckpfeiler einer erfolgreichen Entwicklung darstellt. Im City-Management seien zahleiche Vorschläge zur urbanen Optimierung eingegangen. Deren Umsetzung und Realisierung werde nun überprüft. Den in drei Jahren auf inzwischen 140.000 Euro gestiegenen Umsatz beim Stadtgutschein beschrieb sie als das erhoffte Erfolgsprodukt.
Neu präsentierte die zufriedenstellenden Ergebnisse einer Befragung im vergangenen April. Positive Stimmen gab es bezüglich des Wochenmarkts, der Erreichbarkeit der Stadt mit dem Auto und des Verzichts auf Parkgebühren. Negativ fiel gemäß den Befragten das fehlende Mode-, Schuh-, Lebensmittel- und Gastro-Angebot ins Gewicht. Im weiteren Verlauf beschrieb Neu den Zukunftsworkshop Innenstadt als ein Erfolgsprojekt, das in diesem Jahr unter dem Titel Stadtgestaltung eine Neuauflage erfahren soll: „Wir benötigen als lebendige und zukunftsfähige Innenstadt eine Willkommenskultur, den regelmäßigen Austausch und Pioniergeist.“
In Erwartung einer Förderzusage des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums für Pop-Up-Stores in der Innenstadt, erhofft sie sich eine Wiederbelebung der Dauerleerstände, wie sie in der Karlstraße oder beim Donausnack vorzufinden sind. Neu beschrieb die Aufstellung von Aschenbechern vor den Eingängen der Geschäfte, öffentlichen Einrichtungen oder Gastro-Betriebe als eines der unmittelbar bevorstehenden Projekte. „Eine einzelne Zigarettenkippe verunreinigt 1000 Liter Wasser und trügt das Stadtbild“, begründete sie ihren Vorstoß.
In der anschließenden Diskussion appellierte Holger Lind (FDP) daran, die vor einigen Jahren aufgekommene Idee weiterzuverfolgen, den Wochenmarkt im Winter in die ehemalige Viehhalle zu verlegen. Uwe Kaminski (Die Grünen) lobte das City-Management für dessen Aktivitäten. Hinsichtlich zukünftiger Umfragen empfahl er, darauf zu achten, dass nicht hauptsächlich Autofahrer befragt würden. „Eventuell gibt es dann einen höheren Prozentsatz an Menschen, die eine autofreie Innenstadt befürworten.“ Martina Wiemer (SPD) erhofft sich konkrete Ideen zu den Stadtmöbeln. Neu informierte über die gemeinsam mit dem Gewerbeverein organisierte Frühjahrsaktion, welche in der Stadt einen Schmetterlingshimmel entstehen lässt. Abhängig von Sponsorengeldern soll zudem an Ostern ein Riesenosterhase den Hengstler-Platz zieren. Angesichts der defizitären Bilanz des Adventsmarkts wünschten sich die Räte eine Diskussion zur zukünftigen Gestaltung. Auf eine Anfrage von Martin Lienhard bezüglich des ehemaligen Zeeman-Ladengeschäfts antwortete Neu: „Je größer eine leer stehende Ladenfläche ist, desto schwerer ist sie zu vermitteln.“ Eine positive Entwicklung vermeldete sie hinsichtlich der Räume der ehemaligen BW-Bank – dort bewege sich etwas, es sei aber noch nicht spruchreif.