Es ist ein warmer Montagmittag bei fast 30 Grad Celsius. Ideales Wetter also für einen Besuch im Freibad. Das denkt sich auch der eine oder andere Donaueschinger. Ob allein, mit der Familie oder mit Freunden: Einige finden den Weg ins Parkschwimmbad. Manche sind etwas verunsichert, sie fragen sich, wann genau man denn nun eine Schutzmaske tragen muss. Das ist nur im Eingangsbereich und bei der Toilettennutzung der Fall, ansonsten kann man sich frei bewegen.

Trotz der aktuellen Corona-Lage arbeitet Betriebsleiter Klaus Götte, seit 33 Jahren Schwimmmeister, eigentlich wie immer. „Im Kern sind das dieselben Aufgaben: Kontrollgänge, Reinigungsarbeiten, dreimal täglich Wasserproben nehmen, technische Arbeiten wie den Filter reinigen und den Badebetrieb beaufsichtigen. Jetzt machen wir noch mal zusätzlich sauber und desinfizieren.“ Abends komme unter anderem noch die Kassenabrechnung dazu.
Wie sich Götte gegen die Hitze schützt? „Viel Trinken“, sagt er. „Manchmal bin ich schon froh, wenn die Schicht zu Ende ist“, gibt er mit einem Schmunzeln zu. Eine Dusche nach Feierabend jedenfalls müsse auf jeden Fall sein – allein schon, weil der Schwimmmeister bei seiner Arbeit mit Chemie zu tun hat. „Wenn die Hitze extrem ist, suche ich mir schon einmal einen Schattenplatz.“
Bei den Badegästen spürt Klaus Götte eine gewisse Vorsicht. „Die Leute in Donaueschingen sind sehr vernünftig. Kurioserweise lässt sich fast jeder etwas sagen und die Besucher halten sich an die Regeln.“ Falls jemand negativ auffallen sollte, könne man auf das Hausrecht bestehen und Verweise aussprechen – doch das sei nur in Ausnahmefällen nötig. Das Personal weise gegebenenfalls auf die geltende Maskenpflicht hin. Die Zahl von maximal 700 Badegästen pro Tag hat das Parkschwimmbad laut Klaus Götte noch nicht erreicht. „Ich denke, dass das auch nicht mehr passieren wird. An den Wochenenden ist regelmäßig viel los, vergangenen Sonntag waren etwa 500 Gäste hier.“
Die geltende Regelung mit einer Online-Anmeldung vor dem Freibadbesuch hält der Schwimmmeister für sinnvoll. Götte sagt aber auch: „Wegen Corona haben wir auf den Verkauf von Saisonkarten verzichtet. Aufgrund des Limits, wie viele Badegäste pro Tag kommen dürfen, würde das zu stark einschränken.“ Wie Stefanie Feger von der Stadtverwaltung mitteilt, wurden im vergangenen Jahr 1788 Saisonkarten registriert – also mehr als doppelt so viele wie aktuell Gäste zugelassen sind. „Manche können sich es womöglich finanziell nicht leisten, bei jedem Besuch eine Tageskarte zu kaufen“, sagt Götte. Dabei denkt er vorrangig an Familien mit mehreren Kindern oder Rentner.
Das müssen die Badegäste beachten
Die Badegäste fühlen sich derweil nicht eingeschränkt. Beim Tischtennisspielen mit einem Freund etwa erzählt Sebastian Still: „Ich bin dieses Jahr zum zweiten Mal hier. Es ist insgesamt weniger los, das bedeutet, dass man mehr Platz hat und sich freier bewegen kann.“ Die Online-Anmeldung sei gut geregelt, aber „vielleicht ist das für ältere Menschen schwieriger“. Schwimmmeister Klaus Götte sagt dazu: „Wer des Computers nicht mächtig ist oder Probleme mit der Sprache hat, bekommt Hilfe beim Tourismusbüro. Dort wird in Sachen Registrierung gerne geholfen.“ Einem erfrischenden Freibad-Besuch steht dann auch trotz Corona nichts mehr im Weg.