Der Bahnhof ist saniert, jetzt fehlt mit der Neugestaltung der Bahnhofsunterführung der ersehnte funktionale und optisch ansprechende Schlusspunkt, der Reisenden quasi eine Visitenkarte in die Hand drückt und Bürgern das Gefühl gibt, in einer sauberen und sehenswerten Stadt zu leben. Die Umsetzung scheint in Griffweite.

Sauber, aber seelenlos: Der städtische Teil der Bahnhofsunterführung steht auch in der Kritik.
Sauber, aber seelenlos: Der städtische Teil der Bahnhofsunterführung steht auch in der Kritik. | Bild: Wursthorn, Jens

„Die Arbeiten sollen im Sommer durchgeführt werden“, kündigt Rathaus-Sprecherin Beatrix Grüninger an. Die genaue Terminierung liege bei der Bahn, die Maßnahme ist Teil der Bahnhofsanierung und in diesen Kosten enthalten. Das Gesamtprojekt Bahnhofssanierung steht mit 9,42 Millionen Euro in den Büchern, die Stadt beteiligt sich mit 2,36 Millionen Euro an den Kosten.

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Neu gestaltet wird der Teil der Bahnhofsunterführung, der Eigentum der Bahn ist. Er reicht etwa vom Aufgang zu Gleis 1 bis zum Aufzug am südseitigen Aufgang. Belassen wird der 2011/12 hell und freundlich gestaltete städtische Part der Unterführung. Er umfasst lediglich die beiden Treppenaufgänge im südlichen und nördlichen Bereich der Unterführung. Diese Bereiche hätten seither zur Aufwertung der Bahnhofsunterführung beigetragen und blieben so bestehen, so die Stadtsprecherin.

Seitens der Bahn werden derzeit die technischen Planungen erstellt. Zuvor wurden der zu gestaltende Bereich vor Ort vermessen und Abstimmungsgespräche zwischen Stadt und Bahn geführt. Ein wesentliches Element für eine Neugestaltung ist die Verhinderung von Vandalismus-Schäden. Unterführungen mit ihren großen Wand- und Deckenflächen gelten als besonders anfällig für Sprayer-Attacken.

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Dem baut die von der Bahn favorisierte Umsetzung vor. Als Wandverkleidung sollen sogenannte „Graffiti-Schutzboards“ verwendet werden. Die relativ unempfindlichen Platten werden an der Wand befestigt und mit Motiven bedruckt.

Bild 2: Die neue Bahnhofsunterführung soll zur Visitenkarte der Stadt werden
Bild: Wursthorn, Jens

Die grafische Gestaltung mit großflächigen Motiven liegt in Absprache mit der Bahn bei der Stadt. „Das Tourismusamt hat sich in Abstimmung mit einem Team aus Grafiker und Fotograf bereits umfassend Gedanken gemacht“, sagt Grüninger. Dargestellt werden sollen Sehenswürdigkeiten und charakteristische Merkmale, die Donaueschingen repräsentieren. Die Umsetzung erfolge, sobald die finalen Eckdaten und Bemaßungen der Gestaltungselemente von der DB vorliegen. Die grafische Konzeption wird durch die Stadt über das laufende Marketingbudget finanziert.

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Was möglicherweise nicht das Ende der Gestaltungswünsche ist. Sie erweckten den Eindruck eines Pissoirs, mokierte sich die frühere GUB-Franktonssprecherin Claudia Weishaar im Juli 2019 im Gemeinderat. Eine gestalterische Aufwertung sei das nicht. rund dafür sind die weißen Fliesen, mit denen die Unterführung komplett gekachelt werden soll. „Ob es denn gelänge, diesem Bereich etwa durch Licht und Farbe ein freundlicheres Erscheinungsbild verleihen, hieß es in einem Antrag der GUB.

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Im jetzigen Vorhaben definitiv erneuert wird eine Teil des Bodenbelags. Für die Beschilderung sorgt die Bahn. Installiert wird eine neue und hellere Beleuchtung nach Bahn-Standards. Insgesamt werde davon ausgegangen, dass die neue freundliche Gestaltung der Bahnhofsunterführung auch das subjektive Sicherheitsgefühl fördere und zu weniger Vermüllung führe, hofft Grüninger.

Und wenn die unterirdische Verbindung doch mal wieder von Müllferkeln und Wildpinklern missbraucht werden sollte? Die Unterführung werde vom Gemeindevollzugsdienst auf den üblichen Rundgängen kontrolliert und von den Technischen Diensten gereinigt: zwei- bis dreimal pro Woche und einmal im Monat mit dem Hochdruckreiniger.