Es ist nicht zu vergleichen mit der unendlichen Geschichte um die Inbetriebnahme des Hauptstadtflughafens, aber gleichwohl verbindet Berlin und Donaueschingen ein Fertigstellungsproblem. Auch wenn die meisten Teilprojekte der Bahnhofsmoderniserung pünktlich zum Jahreswechsel abgeschlossen wurden, bleibt ausgerechnet die für die Bahnfahrer bedeutsamste Service-Verbesserung vorübergehend auf der Strecke.
Denn wer als Ortsurkundiger aus dem Zug steigt und sich an dem Glas-Stahlkasten in der Mitte des Bahnsteigs orientiert, erlebt eine Enttäuschung. Vor der Tür ist eine Warnbarke als Absperrung postiert. Keiner der drei neuen Aufzüge ist bisher in Betrieb.
„Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, äußerte sich ein Bahnsprecher zu der ärgerlichen Verzögerung. Der Grund liegt im hochkomplexen Genehmigungsverfahren für die Personentransportsysteme. Aufzugsanlagen unterliegen nationalen sowie auch europäischen Richtlinien. Diesbezüglich bedürfe es bei der Abnahme dieser Anlagen der Einbindung verschiedener sachverständiger Fachpersonen, so der Bahnsprecher.

Und für diese Besprechungen vor Ort müssen Termine gefunden werden. „Leider ist das Finden entsprechender Termine zeitaufwendiger als angenommen“, räumt der Bahnsprecher ein und drückt sein Bedauern aus. Natürlich wolle man mobilitätseingeschränkten Fahrgästen den neuen Service so früh wie möglich bieten. Allein es bleibt die Absicht. Denn „zum jetzigen Zeitpunkt können wir aber noch kein konkretes Datum der Inbetriebnahme nennen“, schließt der Sprecher.
Der barrierefreie Ausbau und die Modernisierung des Bahnhofs Donaueschingen hat im Frühjahr 2017 begonnen. Alle drei Bahnsteige wurden auf eine einheitliche Höhe von 55 Zentimeter über Schienenoberkante angehoben. Installiert wurde auch ein Wegeleitsystem, um sehbehindete Reisende mobil zu halten. Die Baukosten betragen 9 420 582 Euro, die Stadt steuert mit ihrem Kostenanteil 2 357 258 Euro bei.