„Lange haben die Babys mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und lange haben wir um das Leben jedes Einzelnen gebangt. Doch jetzt ist es soweit! Die ersten Babys sind in der Vermittlung und suchen ihr Für-Immer-Zuhause.“ Dieser Beitrag auf der Facebook-Seite des Donaueschinger Kreistierheims hat sich in Windeseile unter den Tierfreunden der Region verbreitet. Doch weshalb gibt es eigentlich zurzeit so viele kranke Katzenjunge? Und was lässt sich dagegen unternehmen?
Nadine Vögel, die Leiterin des Kreistierheims Donaueschingen, nennt zwei Gründe: Ursache der Katzenschwemme seien unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und unkastrierte frei lebende Katzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen. „Verantwortungsvolle Katzenbesitzer lassen ihre Tiere, egal ob weibliche Katze oder Kater, kastrieren, damit die Population der Straßenkatzen nicht noch weiter ansteigt,“ sagt Vögel, die das Kreistierheim seit 2010 leitet und das Bachelorstudium Tiermanagement in den Bereichen Tiergesundheit, Haustier- und Qualitätsmanagement und Tierernährung absolviert hat. Auch der Deutsche Tierschutzbund appelliert mit seiner Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos“ an alle Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren und zur Identifizierung ebenfalls kennzeichnen und registrieren zu lassen. Gleichzeitig nimmt der Verband aber auch die Politik in die Pflicht.
Als Grund Nummer zwei führt Vögel die milden Winter in den vergangenen Jahren an. Anders als früher fielen weniger kranke und schwache frei lebende Katzen frostigen Temperaturen zum Opfer. Auch diese Tiere pflanzten sich fort und vererbten womöglich ihre Krankheiten – ein Teufelskreislauf.
Das Kreistierheim im Haberfeld sucht aktuell für 20 Katzenbabys ein neues Zuhause. Diese Stubentiger wurden mit viel Liebe und noch mehr Geld hochgepäppelt und können jetzt vermittelt werden. Wer sich für eines der Tiere entscheidet, sollte sich laut Vögel aber bewusst sein, dass er immer ein wachsames Auge auf den Gesundheitszustand haben muss – denn anders als bei Katzenbabys, die von einem Züchter stammen, neige der Nachwuchs von Straßenkatzen eher dazu, anfällig für die unterschiedlichsten Krankheiten zu sein.
Das Team des Kreistierheims kämpft außerdem um das Wohlergehen von über 30 weiteren Katzenbabys, die krankheitsbedingt noch nicht in die Vermittlung können. Die Tierarztkosten für sie sind hoch und reißen ein tiefes Loch in die Kasse. Und dann suchen noch 23 ausgewachsene Katzen einen Tierfreund, der für sie die Futterdose aufmacht.
Spendenkonto Kreistierheim: Sparkasse Schwarzwald-Baar, IBAN DE21 6945 0065 0010 628800, BIC SOLADES1VSS, www.tierheim-donaueschingen.de/spenden-und-helfen.