
Die einen bezeichnen es als einen weiteren Meilenstein des Gesamtprojektes „Revitalisierung Donauursprung“, andere sehen gar einen historischen Moment mit großer Strahlkraft: Am Mittwochmittag, 1. September, ist in Donaueschingen gegen 13 Uhr der neue Durchstich zur Breg gelegt worden.
Mehrere Beobachter
Bei bestem Wetter stehen die zwei Baggerfahrer wohl so sehr unter Beobachtung wie selten zuvor. Denn neben mehreren Medienvertretern und Offiziellen lockt das Schauspiel auch die eine oder andere Privatperson an, die teils mit ihren Kindern im Schlepptau vorbeikommt.
Zunächst ist der eine Baggerfahrer damit beschäftigt, den alten Bregzulauf, der bisher immer geradeaus geführt hat, zuzuschütten. Der andere stärkt etwas oberhalb den Boden drumherum.

Danach wird begonnen, den Umschluss der Breg in den künftigen Verlauf vorzunehmen.
Nach und nach nimmt der neue Zulauf Gestalt an. Und so beginnt das Wasser, in neuen Bahnen zu verlaufen.
Jetzt gilt es noch, die Strukturen zu festigen.
Genau wie Stadtbaumeister Christian Unkel, Andreas Haller, Amtsleiter Tourismus und Marketing bei der Stadt Donaueschingen, oder Marlene Reichegger, Projektleiterin des Regierungspräsidiums Freiburg, ist auch Oberbürgermeister Erik Pauly fasziniert von den Arbeiten am Donauursprung. Ein ums andere Mal zückt er sein Handy, um den Umschluss zu filmen.
„Das ist ein historischer Moment. Als Stadt sind wir froh und stolz auf die Renaturierungsmaßnahmen hier“, sagt Pauly gegenüber des SÜDKURIER. Die Umgestaltung sorge für ein weiteres touristisches Plus, Pauly verweist in diesem Zusammenhang noch auf die Sanierung der Donauquelle 2016 sowie den vorbeiführenden Donauradweg. Nun rechnet der Rathauschef in den kommenden Monaten und Jahren mit einem großen Interesse, das geweckt wird.

Projektleiterin Reichegger spricht derweil von einem Meilenstein. Sehr lange habe man auf diesen zentralen Moment hingearbeitet. Während Erik Pauly neben dem Naturschutz vor allem die touristischen Möglichkeiten im Blick hat, ist für Reichegger „in erster Linie die Gewässerökologie wichtig“. Natürlich solle dem Menschen die Natur erlebbar gemacht werden, doch der Fokus liege vorrangig auf Flora und Fauna.
Nachdem die Breg nun einen neuen Verlauf nimmt, sind die Baumaßnahmen laut Marlene Reichegger noch nicht abgeschlossen. Bis Ende des Jahres solle eine Fuß- und Radwegbrücke entstehen, um den Donauradweg anzubinden. 2022 folge dann die Einrichtung einer Informationsstelle vor Ort. Der erste der zwei Bauabschnitte war vergangenes Jahr umgesetzt worden.