Einmal im Jahr gehen die Frohsinnler unter die schreibende Zunft. Dann veröffentlichen sie ein begehrtes Stück Papier mit dem Titel Narrenblatt. Am Mittwoch, 15. Februar, wurde die jüngste Ausgabe offiziell vorgestellt. Erstmals erfolgte dies durch eine Lesung vor Publikum. Gelesen hat der Landtagsabgeordnete Guido Wolf.
Das sonst doch eher unscheinbare Printprodukt bekam im Café Reiter einen großen Bahnhof. Es wurde gesungen, Fasnetsprüchle aufgesagt, gelacht und musiziert. Der Besucherandrang war enorm: ein würdiger Rahmen für das 16-seitige Narrenblatt.
In sorgfältig aufbereiteten Beiträgen bekommt wieder manch einer sein Fett weg. Das Blatt glossiert und kommentiert neuerlich die Taten und Peinlichkeiten einiger Bürger der Stadt. War früher eher die Obrigkeit Opfer der spitzen Feder, so kann man heutzutage auch über lustige Ereignisse von Normalbürger lachen und schmunzeln. Allerdings erschließt sich der in der Narrenzeitung gepflegte Witz jedoch eher den einheimischen Lesern, welche die versteckten Anspielungen verstehen können.
Dennoch war die Erwartungshaltung bei der Premiere dieser Veranstaltungsform groß. Das Cafe Reiter platzte aus allen Nähten, denn zahlreiche Schaulustige füllten die Räume. Bei so viel Prominenz sah man einen sichtlich stolzen Wolfgang Reiter hinter dem Tresen.
Dann aber ging es los, zunächst machte Guido Wolf klar, wo der Ursprung der Donau ist, nämlich in Donaueschingen. Applaus war ihm dadurch gewiss, mit Martina Wiemer hat er jetzt sogar einen neuen Fan. Dann wurde im Duett mit Stadtstreichler Clemens Willman der erste Beitrag aus dem Narrenblatt vorgetragen, Wolf legte im Anschluss dann mit einem weiteren Artikel nach.