Unter einem Knoten verstehen die Verkehrsplaner einen Ort, an dem ein Verkehrsweg in einen anderen Verkehrsweg mündet. Der Bürger wiederum versteht unter einem Knoten ein geflochtenes Textil und in der Folge ein schwerlich auflösbares Problem. Womit die Brücke zum Knoten Allmendshofen geschlagen wäre: Der Verkehr aus dem B27-Zubringer in Richtung Donaueschingen oder Hüfingen soll künftig flüssiger abfließen.
Abhilfe schaffen soll ein Kreisverkehr. Die Absicht ist da, die grobe Planung ebenso, doch die Ausführung des Projektes kommt nicht in Sicht. Mehr weiß man aber in einer anderen Hinsicht: wie lange nämlich die Verkehrsachse zwischen den Kommunen und die Zufahrt zur B 27 an dieser Stelle gar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen werden.

Der Umbau des Knotenpunkts wird vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Donaueschingen finanziert. „Wir rechnen damit, das Projekt innerhalb eines Jahres umsetzen zu können“, sagte Heike Spannagel vom Regierungspräsidium Freiburg auf Anfrage. Sie meine dabei den Verlauf einer Bausaison. Noch nicht näher betrachtet seien Fragen zur Verkehrsführung während der Bauzeit. Diese werde zu gegebener Zeit mit der Verkehrsbehörde und den Städten Donaueschingen und Hüfingen abgestimmt.
Noch nicht klar ist ebenso, ob die Baustelle mit einer einspurigen Verkehrsführung und Ampelregelung oder in Komplettsperrung eingerichtet wird. Denn zuvor stünden die Genehmigungsplanung und die Ausführungsplanung an. „Die vorliegende Entwurfsplanung muss detailliert ausgearbeitet werden, damit das Projekt ausgeschrieben und umgesetzt werden kann“, präzisierte die RP-Sprecherin.

Für ein Projekt, das eigentlich 2021 umgesetzt werden sollte, hinkt der Sachstand beträchtlich hinter diesem Zeitplan her: auch wenn die Stadt Donaueschingen für die Baumaßnahme 250.000 Euro in den Haushalt 2021 eingestellt hat. Der Kern des Verzugs bei dem von Stadt und RP seit 2016 verfolgten Vorhaben dürfte im notwendigen Zukauf von Grundstücksflächen liegen.
Und der scheint schwierig. Zwar befände sich bereits die Hauptgrundgrundstücksfläche, auf welcher der Kreisverkehr gebaut werden soll, im Eigentum des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Donaueschingen, sagte die Sprecherin der Stadt, Beatrix Grüninger, auf Anfrage. Zwei Parzellen befänden sich in Privateigentum, mit den Besitzern habe man zwar „vielversprechende Grunderwerbsverhandlungen“ geführt, doch der Grunderwerb selbst müsse noch vorgenommen werden, so die Stadtsprecherin.
Bei der Finanzierung des Kreisverkehrs haben sich Stadt und Land auf eine Kostenteilung von einem Drittel zu zwei Drittel verständigt. Die Stadt habe mit den 250.000 Euro ihren Kostenanteil erbracht, ergänzt Grüninger. Im Regierungspräsidium werden derzeit weitere Fördermöglichkeiten geprüft. Neuen Schub brachte dem Projekt zuletzt die Aufnahme in das Förderprogramm Kommunaler Straßenbau des Verkehrsministeriums. Es läuft bis 2025. Die Stadt kann auf einen Zuschuss in Höhe von rund 131.000 Euro hoffen.
Die Notwendigkeit des Ausbaus hat sich aus den Verkehrszahlen ergeben. „Eine verkehrstechnische Untersuchung des Knotenpunkts belegt, dass die derzeitige Leistungsfähigkeit des Knotens nicht mehr ausreicht“, sagt Beatrix Grüninger und geht auf das Verkehrskonzept der Stadt ein. Denn der Knoten bilde einen wichtigen Teil eines „Außenrings“, der den inneren Stadtbereich verkehrlich weiter entlasten soll.
Zumindest 2021, so legt der Sachstand nahe, dürfte es nichts werden mit der am meisten Geduld erfordernden Baustelle im Städtedreieck. Wenn dann die Umsetzung kommt, darf man davon ausgehen, dass sich die Kommunen abstimmen. Die Bürgermeister Pauly und Kollmeier hätten sich über das Vorhaben unterhalten, hieß es zuletzt aus dem Donaueschinger Rathaus.
Nicht dass sich die Situation 2020 wiederholt: Schon im vergangenen Jahr stand der Knoten im Plan. Weil aber die Stadt Hüfingen in der Schaffhauser Straße baute und damit die Zufahrt nach Hüfingen sehr erschwert worden wäre, wurde der Knoten ins Jahr 2021 verlegt.