Der VW Käfer hatte ein Problem, erinnert sich Guido Wolf mit einem Schmunzeln: „Wenn es kalt war, dann sind die Scheiben auch innen gefroren.“ Im Winter war nach dem Freikratzen im Außenbereich also noch nicht Schluss.
Robust sollte das Auto sein
Als der Tourismus- und Justizminister sein erstes Auto gefahren ist, sei er Student mit finanziell überschaubaren Mitteln gewesen. 1981 hat er mit dem Studium der Rechtswissenschaft begonnen. „Ich wohnte in meiner Heimatstadt Weingarten, wo ich auch den roten VW Käfer gekauft habe“, erzählt der 59-Jährige. Die pragmatische Devise habe gelautet: „Es musste ein robustes Fahrzeug sein.“
Eine Anekdote, die „mir noch heute in den Knochen steckt“, erzählt Guido Wolf, ist all die Jahre besonders in Erinnerung geblieben: „Ich habe in Konstanz studiert und bin überwiegend von Weingarten dort hin gependelt. Beim Käfer konnte man den Schlüssel innen stecken lassen und die Tür zuschlagen.
Aber dumm nur, wenn der Türknopf verriegelt und das Auto verschlossen war.“ So geschehen sei das einmal, als Wolf auf der Fähre zwischen Meersburg und Konstanz unterwegs war. „Ich bin immer gern ausgestiegen, um auf dem oberen Schiffsdeck die frische Luft zu genießen. An diesem Tag habe ich dann schnell Panik bekommen, weil ich nicht mehr in das Auto kam“, schildert der CDU-Landtagskandidat. Er habe sich also unmittelbar an einen Kassierer gewandt. Und dabei den Eindruck gehabt, „dass ich wohl nicht der erste war, dem so etwas passiert ist“.
Erleichterung und Trinkgeld
Im Stile eines echten Panzerknackers sei in der Folge ein Bediensteter zu Hilfe geeilt – mit einem Werkzeug und einem Draht für das Schloss. Die Tür sei rechtzeitig wieder offen gewesen und das Auto habe keinen erwähnenswerten Schaden genommen. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich war so erleichtert, dass ich auch etwas Trinkgeld gegeben habe“, so der Minister.
Den Kultwagen in roter Farbe sei Guido Wolf das gesamte Studium über gefahren. „In der Referendarzeit bin ich dann auf einen VW Golf umgestiegen“, sagt der 59-Jährige.