Es ist das große Schreckgespenst, mit dem deutsche Innenstädte zu kämpfen haben: Der Leerstand. Ob Personalmangel, hohe Kosten oder der Verlust von Kunden an den Internet-Handel, immer wieder sind Geschäfte gezwungen, ihre Pforten zu schließen.

Auch in Donaueschingen ist der Kampf gegen den Leerstand ein wichtiges Thema. Eine erhoffte Lösung dafür ist nun weggefallen. Der Pop-up-Store in der Karlstraße 23 ist nicht mehr Teil des Förderprogramms des Landes Baden-Württemberg. Ein weiteres, dauerhaft leeres Schaufenster in der Quellstadt.

Zahl der Leerstände wächst

Generell war das abgelaufene Jahr in dieser Hinsicht nicht einfach in Donaueschingen. Aktuell gibt es laut City-Managerin Christine Haus zwei bis drei Leerstände mehr als im vergangenen Jahr um diese Zeit. So hatte auch der Holzkern-Laden in der Josefstraße geschlossen.

„Wir sind bei einigen aktuellen Leerständen in sehr regem Kontakt, aber wir müssen es nicht beschönigen: Die Lage im Einzelhandel ist angespannt“, sagt Haus.

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Eine Option für das Stadtbild?

Eine Idee, wie man den Leerstand vielleicht nicht bekämpfen, aber zeitweise mit ihm umgehen kann, hat Kleider Müller in der Josefstraße geliefert. Der Laden hat bereits seit 2022 geschlossen, mietet seitdem aber weiterhin die Schaufensterfläche an, stellt dort aus und bewirbt das noch laufende Geschäft in Schwenningen. Damit will Geschäftsführer Heinz Müller auch dem Stadtbild helfen.

Dankbar für kreative Ansätze

Christine Haus unterstützt solche kreativen Ansätze, um mit der Situation umzugehen. „So eine Leerstandskaschierung ist eine super Sache.“ Eine Lösung für das grundsätzliche Problem sei es nicht, aber in Einzelfällen könnte es eine gute Option sein – bis dauerhafte Nachmieter gefunden sind, die auch öffnen. „Alles, was verwahrlost, schadet dem Stadtbild“, so Haus weiter.

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Das Problem bleibt

Antonio Laudani, Vorstandsmitglied im Gewerbeverein Donaueschingen und Betreiber des Eiscafé Vivaldi in der Karlstraße, würde statt solcher Ideen lieber mehr konkrete Hilfe im Kampf gegen den Leerstand sehen.

Das Bild ist das eine, die Innenstadt zu beleben das andere. Das gehe nur dann, wenn Läden in Donaueschingen auch geöffnet haben. „Wir brauchen die Geschäfte hier“, sagt Laudani. Er halte es auch für wenig realistisch, dass eine Maßnahme wie bei Kleider Müller für viele anderen Ladenbesitzer überhaupt eine ernsthafte Option sei.