Katastrophenvorsorge ist spätestens seit den Starkregen-Ereignissen und den damit verbundenen Wassermassen in Rheinland-Pfalz ein drängendes Thema. Auch die Stadt Donaueschingen setzt sich damit auseinander – und bereitet sich bereits seit geraumer Zeit auf bestimmte Szenarien vor. So etwa auch den Fall, dass die ergiebige Gutterquelle aus irgendeinem Grund verunreinigt werden, und es Probleme bei der Wasserversorgung der Stadt geben könnte.

Mit diesem Bohrer wurde Ende 2019 der neue Ersatzbrunnen auf der Ruckhalde freigelegt.
Mit diesem Bohrer wurde Ende 2019 der neue Ersatzbrunnen auf der Ruckhalde freigelegt. | Bild: Simon, Guy

Eine Ersatzversorgung

Dazu baut die Stadt eine Ersatzwasserversorgung an einer Quelle auf der Ruckhalde auf. Dort wurde gebohrt und 2020 ein Ersatzbrunnen aufgebaut, der im Notfall einsatzbereit sein soll. Um das zu gewährleisten, soll sein Wasser konstant auch dem der Gutterquelle beigemischt werden. Dadurch ließe sich im Ernstfall schnell umschalten – und es gibt kein stehendes Wasser in den Leitungen. Laut Stadtverwaltung soll im späteren Regelbetrieb nur eine geringe Beimischung des Ersatzbrunnen-Rohwassers zum Gutterquell-Rohwasser geplant sein, voraussichtlich in einer Größenordnung von fünf bis zehn Litern pro Sekunde.

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Wie ist Stand der Dinge bei dem Projekt?

„Der erste Bauabschnitt der Förderleitung – von der Gutterquelle bis zum Zubringer Allmendshofen – konnte im August dieses Jahres fertiggestellt werden“, erläutert Beatrix Grüninger, Pressesprecherin der Stadt Donaueschingen. Der zweite Bauabschnitt der Förderleitung, die vom Zubringer Allmendshofen unter der Breg, der Bundesstraße und der Bahntrasse hindurch bis zur Friedrich-Ebert-Straße geführt wird, soll voraussichtlich Mitte Oktober 2021 ausgeschrieben werden. „Die entsprechende Vergabe ist für Dezember 2021 geplant und der Baubeginn ist für Anfang 2022 vorgesehen. Der dritte und letzte Bauabschnitt der Förderleitung – von der Friedrich-Ebert-Straße bis zum neuen Tiefbrunnen – ist für 2022/23 geplant.“

Der Schacht ist auf diesem Bild von Januar 2020 bereits gegraben. Was an dieser Stelle noch fehlt, das ist das Brunnengebäude. Das soll ...
Der Schacht ist auf diesem Bild von Januar 2020 bereits gegraben. Was an dieser Stelle noch fehlt, das ist das Brunnengebäude. Das soll 2022 entstehen. | Bild: Simon, Guy
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Wie funktioniert das mit der Förderleitung?

Insgesamt habe man hier bereits zirka 1200 Meter im sogenannten Pflugverfahren verlegt. „Bei diesem modernen Verlegeverfahren wurde der Boden durch ein Pflugschwert verdrängt und gleichzeitig die neue Leitung in zirka zwei Meter Tiefe eingezogen“, erklärt Grüninger.

Wie geht es jetzt weiter?

Als nächstes geht es an den zweiten Bauabschnitt. Dabei sollen etwa 400 Meter an Förderleitung verlegt werden. „Von der Strecke her ist dieser Abschnitt der kürzeste, „aber von den zu überwindenden Hindernissen aufwändigste Abschnitt“, sagt Grüninger. Die Leitung müsse vom Zubringer Allmendshofen unter der Breg, der Bundesstraße und der Bahntrasse hindurch bis zur Friedrich-Ebert-Straße geführt werden.

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„Hierbei handelt es sich um den zweiten Bauabschnitt, der voraussichtlich Mitte Oktober 2021 ausgeschrieben werden soll. Die entsprechende Vergabe ist für Dezember 2021 geplant und der Baubeginn ist für Anfang 2022 vorgesehen“, sagt Grüninger. Insgesamt sind es ungefähr rund 2,7 Kilometer an Förderleitung, die in drei Bauabschnitten von der Gutterquelle bis zum Tiefenbrunnen auf der Ruckhalde verlegt werden müssen.

Das Brunnenhaus

Was auch noch fehlt, ist das Gebäude um den neuen Tiefenbrunnen auf der Ruckhalde. Das ist noch nicht gebaut, es ist laut Stadt Teil des zweiten Bauabschnittes und steht daher ebenfalls für 2022 auf der Agenda.