Der Bedarf an ambulanter Pflege wird in den kommenden Jahren noch stärker steigen. Auch das Bedürfnis, persönliche Schicksalsschläge nicht sich selbst auszumachen, scheint ebenfalls ausgeprägter, als es das früher war.

Krankenhäuser entlassen früher

Für beide Bereiche bringt die Sozialstation Angebote auf den Markt. Die Krankenhäuser entlassen früher, um ihre Kosten zu senken und auch das Entlassungsmanagement habe sich nicht verbessert. Das sei mit ein Grund, warum die ambulante Versorgung immer mehr ausgleichen müsse, erläutern die Geschäftsführerin Stephanie Kölle und die Pflegedienstleiterin Silvia Liebgott.

Fachliche Beratung ist herausfordernd

Eine ebenfalls wachsende Herausforderung für die Arbeit der Sozialstation sei der Bedarf an fachlicher Beratung rund um die ambulante Versorgung von Pflegebedürftigen. Schon ab dem Pflegegrad I übernehmen die Kostenträger die Beratungskosten.

In Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt , Krankenkassen und Sozialversicherungsträgern berate man Angehörige, um für die Pflegebedürftigen die bestmöglichen Lösungen zu finden. „Solange wie möglich zu Hause“ sei hier die Richtschnur. Denn die höchsten Kosten lägen in der stationären Versorgung und es gebe auch nicht genügend Plätze für den rasch wachsenden Bedarf.

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Bei der palliativen Betreuung von Patienten habe sich auch die starke Nachfrage nach Betreuung von Angehörigen Verstorbener ergeben. Für viele sei es oft schwer, mit dem Verlust eines nahen Menschen umzugehen.

Seit über 50 Jahre versorgt die Sozialstation St. Elisabeth Hilfsbedürftige im Städtedreieck.
Seit über 50 Jahre versorgt die Sozialstation St. Elisabeth Hilfsbedürftige im Städtedreieck. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Die bevorstehende Einrichtung des Trauercafés soll, einmal im Monat, diesen Menschen einen Ort bieten, in dem sie sich mit anderen austauschen können. Denise Albert wird als selbst Betroffene und mit Zusatzqualifikation dieses neue Angebot organisieren.

Trauerkreis besteht seit 2020

Die Idee, eine organisierte und betreute Plattform in Form eines geschützten Raumes für einen Trauer-Gesprächskreis einzurichten, ist nicht neu. Nach eigenen Schicksalsschlägen haben Sandra Hirth und Sylvia Faller im September 2020 in Bräunlingen einen Trauerkreis für Frauen ins Leben gerufen. Angefangen mit einer Gruppe, betreuen sie im katholischen Gemeindezentrum Bräunlingen mittlerweile 30 Frauen und Männern.