Ein echtes Donaueschinger Urgestein feiert am heutigen Freitag seinen 80. Geburtstag. Adolf Huchler – allen bekannt als der Stuckateurmeister aus der Breslauer Straße – wollte eigentlich groß feiern, doch machte dem Wiegenfest die Corona-Krise einen fetten Strich durch die Rechnung. „Natürlich sehr schade“, so Huchler, „Aber das Fest wird natürlich nachgeholt“.
Schon in der Münchner Oper gearbeitet
Mit 16 begann Adolf Huchler seine Ausbildung im elterlichen Betrieb zum Stuckateur, damals war der Handwerksbetrieb noch in der Käferstraße beheimatet. Nach der Gesellenprüfung zog es ihn dann jedoch nach einem Jahr in die weite Republik. „Ich packte meinen Handwerkskoffer und ging zunächst einmal zwei Jahre auf die Walz“, erinnert sich der rüstige Rentner mit einem Lachen. „Dabei kam ich viel herum, unter anderem war ich an der Münchner Oper zum Arbeiten“, erinnert sich der Stuckateurmeister.

Zurück in Donaueschingen geht es privat und beruflich so richtig aufwärts
Aber er kam wieder zurück nach Donaueschingen und gab weiter Gas. Es folgte 1964 die Hochzeit mit seiner Alberta, der erfolgreiche Besuch der Meisterschule, und nach einem weiteren Jahr im elterlichen Betrieb die Übernahme der Firma.
„Arbeit ohne Ende“
Es war die Zeit kurz vor den Siebzigern, und es herrschte eine große Nachfrage nach Bauten. „Wir hatten Arbeit ohne Ende, inzwischen hatten wir 25 Mitarbeiter“, erinnert sich Huchler. „Wir hätten viel mehr beschäftigen können, doch es fanden sich keine ausgebildeten Handwerker. So bildeten wir unsere Leute kurzerhand selber aus“. Ebenfalls in dieser Zeit baute Adolf Huchler seinen Betrieb an der Breslauer Straße neu auf, wo er auch heute noch wohnt.

Betrieb vierzig Jahre lang geführt
Vierzig Jahre führte er unermüdlich seinen Betrieb, ehe er sich 2005 dann zur Ruhe setzte. Mit an seiner Seite immer Ehefrau Alberta, bis sie bereits 1996 verstarb. Sie schenkte ihm zwei Töchter, Ute und Anke. Während Ute aktuell in der Schweiz lebt, bewohnt Anke mit ihrem Ehemann und zwei Kindern ebenfalls das Haus in der Breslauer Straße.
Radfahren nur eine von vielen Passionen
Doch Adolf Huchler hatte noch eine Leidenschaft, das war zunächst das Radfahren. „Ich organisierte an Pfingsten immer eine Tour quer durch den Schwarzwald, das war immer ein Heidenspaß“, lacht der Pensionär.
Noch immer der Fastnacht zugeneigt
1970 kam er zudem noch zur Fastnacht, und hier speziell zur Narrenzunft Frohsinn. Auch dort war er in Amt und Würden, 18 Jahre lang stellvertretender Zunftmeister – und zehn Jahre als erster Zunftmeister. „Und noch immer bin ich der Fastnacht zugeneigt, denn seit fünf Jahren ziehe ich mit meinem Traktor einen Fastnachtswagen. Und das will ich machen, so lange ich Traktor fahren kann“.

Leidenschaft fürs Traktorfahren
Und da wären wir schon bei seiner nächsten Leidenschaft, seinem Deutz 60.06 – mit 62 PS und Allradantrieb. „Es gibt wohl keinen Pass in der Schweiz, der befahrbar ist, den ich mit meinen Traktorkollegen vom Club aus Schaffhausen nicht unter die Räder genommen habe“, schwärmt Adolf Huchler. Zahlreiche Anekdoten weiß der 80-Jährige von seinen Touren – darunter viele zum Schmunzeln – zu berichten.
Wunschtraum Timmelsjoch
Und hier kommt dann auch gleich noch sein Wunschtraum: „Das Timmelsjoch in Italien wollen wir noch befahren“. Dies war für dieses Jahr geplant, doch auch hier macht vermutlich den Traktorfahrern das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung, obwohl die Tour erst für September geplant ist.
„Wir lassen es dann so richtig krachen“
Schade nun, dass die Feierlichkeiten nicht wie geplant stattfinden können und auch Tochter Ute aus der Schweiz nicht ausreisen kann. „Aber das holen wir nach mit einem großen Sommerfest, und dann lassen wir es so richtig krachen“, lässt sich Adolf Huchler die Stimmung nicht vermiesen.