Die Vereine und die Donauhallen – das ist eine lange Geschichte. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren eine Barriere für die Donauhallen gezüchtet“, sagt FDP/FW-Fraktionssprecher Markus Kuttruff. Viele hätten den Eindruck, dass die Donauhalle für Vereine tabu sind und diese Kluft dürfte nicht noch größer werden.
GUB möchte die Donauhallen in schweren Zeiten für Vereine öffnen
Anlass für diese deutlichen Worte ist ein Antrag der GUB-Fraktion. „Wir wollen in diesen schwierigen Zeiten den Vereinen eine Erleichterung schaffen“, sagt Fraktionssprecher Marcus Milbradt. Viele Vereine hätten Probleme, einen geeigneten Raum zu finden, um sich mit genügend Abstand treffen zu können oder auch zu proben. Dabei geht es nicht um den November, wo solche Treffen verboten sind, sondern um die Zeit danach. Deshalb solle die Stadt den Vereinen doch mit den Donauhallen oder anderen Hallen eine Möglichkeit schaffen, ihrem Hobby wieder nachgehen zu können. Auf den Ortsteilen gelinge das doch auch.
Doch ganz so einfach scheint es dann nicht zu sein
„Die Hallen in den Ortsteilen werden sowieso schon für so etwas genutzt“, sagt OB Erik Pauly. Für die Donauhallen brauche es für jede Veranstaltung Personal und es würden Reinigungskosten entstehen. Und Donauhallen-Chef Eva-Maria Hirt fügt hinzu: „Eine einfache Übergabe lässt sich hier schwer organisieren.“ Die Schließanlage der Donauhallen sei recht kompliziert und auch wären im Mozartsaal „Werte“ vorhanden, sodass immer Personal vor Ort sein müsse. Und so, dass aktuell in den Donauhallen gerade gar nichts zu tun sei.
Doch die Donauhalle ist nicht die einzige Halle in der Kernstadt, schließlich gibt es doch auch einige Sporthallen. Da stellt sich das nächste Problem. Nur fünf Prozent der Veranstaltungen dürfen im außersportlichen Bereich angesiedelt sein. „Und wir kratzen ganz extrem an dieser Quote“, sagt Stefanie Feger, Sachgebietsleiterin Vereinsförderung und Sport. Was passiert, wenn es mehr nicht-sportliche Veranstaltungen gibt? „Das ist eine Festlegung, die das Finanzamt so getroffen hat. Halten wir uns nicht daran, kommt einfach eine größere Steuerlast auf uns zu“, erklärt Kämmerer Georg Zoller. Und laut Feger liegen auch keine konkreten Anforderungen von Vereinen vor.
Stadträte führen eine ausführliche Diskussion
Ganz so einfach wollen es sich die Stadträte dann doch nicht machen. Die Grünen sind hin und her gerissen, zwischen dem Antrag der GUB und den Erklärungen der Verwaltung. Die FDP, bei der sich gleich sieben der acht Stadträte zu Wort melden, positioniert sich klar: „Wir können die Donaueschinger Vereine nicht auf die Ortsteil-Hallen abschieben“, sagt Fraktionsprecher Rainer Hall. Auch wenn Namensvetter Horst von der CDU, gleichzeitig auch Ortsvorsteher von Aasen, der Diskussion leid ist und gleich alle Vereine nach Aasen einlädt: „In Aasen ist noch Platz in der Halle. Da können alle kommen.“
Die Entscheidung wird vertagt
CDU-Fraktionssprecher Marcus Greiner findet den Antrag „zunächst einmal sympathisch“. Doch kostenlos könne man die Donauhalle nicht zur Verfügung stellen – auch nicht in diesen schweren Zeiten. Und während SPD-Stadtrat Peter Rögele den Antrag zwar „vom Prinzip her gut findet“, aber an seiner Umsetzbarkeit zweifelt, beendet sein Fraktionssprecher Gottfried Vetter die Diskussion mit einem Antrag auf Geschäftsordnung. Es sei nun genug diskutiert worden. Die Entscheidung wird später getroffen.