40 Beschäftigte der Fürstenberg Getränke und Service GmbH (FGSG), Logistik-Tochter der Brauerei, haben sich am Dienstagmorgen, 3. Juni, einem Warnstreik am Standort Donaueschingen angeschlossen. Sie folgten damit dem Aufruf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), von Schichtbeginn um 6 bis 8 Uhr ihre Arbeit niederzulegen.
Logistikzentrum für zwei Stunden bestreikt
„Damit war der Logistik-Standort an der Raiffeisenstraße komplett dicht“, erklärt der Verhandlungsleiter Burkhard Siebert auf SÜDKURIER-Anfrage. Die Kritik des Gewerkschafters: Beim ersten Verhandlungstermin habe die Fürstenberg Getränke und Service nicht einmal ein Angebot vorgelegt.

Wie aus einer Pressemitteilung der NGG hervorgeht, habe das Unternehmen bei der zweiten Runde in der letzten Maiwoche zudem eine Erhöhung des Tarifabschlusses von 2024 noch einmal anrechnen wollen. 2025 entspräche dies einer Erhöhung von zwei Prozent, 2026 1,5 Prozent bei zweijähriger Laufzeit. In der Mitteilung spricht die Gewerkschaft deshalb von einem „verspäteten April-Scherz Ende Mai“.
Gewerkschaft will keinen „Reallohnverlust unterschreiben“
Siebert fürchtet daher einen „Reallohnverlust mit Ansage“ und kündigt weitere und länger angelegte Streikmaßnahmen an, sollte es auch in der dritten Verhandlungsrunde kein faires und wertschätzendes Angebot geben. „Ich hoffe, dass der Warnstreik als Warnschuss ausreicht, um einen Kompromiss zu finden“, so der Geschäftsführer der NGG-Region Baden-Württemberg-Süd.
Denn: „Das aktuelle Angebot entspricht gerade einmal der derzeitigen Preissteigerungsrate, aber keinesfalls der zu erwartenden“, so Siebert. Innerhalb der Gastronomiebranche sei das Tarifumfeld hier deutlich weiter. „Davon wollen wir uns auch in Donaueschingen nicht abkoppeln“, zeigt sich der Verhandlungsführer kampfeslustig.
Fürstenberg sieht Warnstreiks als übliches Druckmittel an
Das Unternehmen selbst betont, man habe der Gegenseite bei den Tarifverhandlungen ein gutes Angebot unterbreitet. Dennoch sei es mittlerweile seitens der Gewerkschaft üblich, den Forderungen mittels Warnstreiks mehr Druck zu verleihen, so auch heute, teilt die Pressesprecherin Ilona Zimmermann auf Nachfrage mit.
Und weiter: „Die FGSG setzt hierbei weiterhin auf vernünftige Verhandlungen und auf eine faire und tragfähige Einigung.“ Der nächste Verhandlungstermin zwischen der Fürstenberg Getränke und Service und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten findet bereits in zwei Wochen statt.