Nichts geht mehr für Autos auf der Karlstraße am Rathausplatz und an der Stadtkirche. Für den Donauquellsommer hat die Stadt die beiden neuen Veranstaltungsflächen bis zum 31. August zu Fußgängerzonen gemacht.
Darauf weisen rund um die beiden Plätze auch einige Straßenschilder hin. Fachgerecht sind diese auch fest im Asphalt und Pflasterstein verbaut. Auf den ersten Blick ein bisschen zu fest für eine Aktion, die eigentlich nur drei Monate dauern soll.
Öffnet sich das Rathaus damit vielleicht eine kleine Hintertür, um die verkehrsberuhigten Bereiche auch über den Sommer hinaus intakt zu lassen?
Sperrungen sollen keine Dauerlösungen werden
Nein, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Der Einbau der Hülsen sei schlicht kein großer Aufwand gewesen und sehe schöner aus als Bauzäune oder die schweren, ausladenden Klötze an den Füßen mobiler Schilder.

Die aktuelle Beschilderung soll mit dem Ende des Donauquellsommers wieder verschwinden. Im Boden bleiben dann nur die Hülsen für die Stangen übrig. „Die Hülsen bleiben so erhalten, falls wir ein paar Jahre später vielleicht mal wieder etwas Ähnliches machen wollen“, so Pauly. Genutzt werden könnten diese dann zum Beispiel auch für das Donauquellfest, das alle zwei Jahre im Residenzviertel stattfindet.
Viel Geld musste die Stadt laut Manuel Kienzler, Projekmanager des Donauquellsommers, auch nicht für das Festbetonieren locker machen. „Von den Hülsen hatten wir noch viele da und die fallen in den Pflastersteinen später auch nicht auf.“
Durchgangsverkehr soll langfristig wegbleiben
Und trotzdem schwingt ein gewisser Blick in die Zukunft mit beim Veranstaltungssommer. Er ist für die Stadt auch ein drei Monate andauernder Testballon für Fragen, die sich das Rathaus mit Blick auf die Zukunft der Innenstadt stellt.
Neben der Frage, ob man mit solchen Aktionen tatsächlich mehr Leute auf die Karlstraße locken kann, die dann auch wirklich mehr Zeit vor Ort verbringen, geht es auch um andere Erkenntnisse. „Wie gehen wir künftig mit Themen um wie zum Beispiel der Verkehrslenkung“, nennt OB Pauly als Beispiel.
Ziel sei es nämlich langfristig, die Karlstraße weiter zu entlasten. Dazu möchte die Verwaltung den reinen Durchgangsverkehr, der kein Ziel auf der Karlstraße hat, möglichst auf den City-Ring bringen.
Dafür brauche es in Zukunft nicht unbedingt Sperrungen. „Ich habe die Hoffnung, dass man in dieser Phase vielleicht auch merkt, dass man nicht immer zwingend über die Karlstraße fahren muss und es über den Ring schneller geht.“
Stadt sammelt Erkenntnisse
Während der kommenden drei Monate wird es auf den Routen der Umleitungen und dem City-Ring Verkehrszählungen geben, sagt Pauly. Ebenso will die Stadt Informationen darüber sammeln, wie es ist, wenn Busse nicht mehr über die Karlstraße fahren und ob die Anbindungen weiter gut funktionieren.

Wie genau diese Erkenntnisse die Verkehrsführung oder mögliche Wiederholungen eines Veranstaltungssommers mit verkehrsberuhigten Bereichen auf Dauer beeinflussen könnten, kann der OB noch nicht sagen.
Nur, dass die aktuelle Regelung nicht über den Sommer hinaus bestehen bleiben wird. „Das wird Ende August dann auch wieder vorbei sein.“