Niko Reith kam vor einiger Zeit in den Genuss von gleich zwei Autos: einer weißen Ente und eines roten Peugeot 205; ersteres jedoch gehörte seiner damaligen Freundin und heutigen Frau. „Wir verbinden mit beiden Autos nur positive Erinnerungen“, berichtet der 51-Jährige.

Ein Erlebnis etwa spielte 1990 in Frankreich, wie Reith erzählt: „Ich war früher Fechter. Für ein Junioren-Weltcup-Turnier in Paris sind ein Kumpel und ich abends im Peugeot losgefahren.“ Die Fahrt habe länger gedauert als gedacht. Und die beiden seien erst nachts angekommen. Dumm nur: „Wir hatten kein Hotel, waren nicht so durchorganisiert“, so der FDP-Landtagskandidat mit einem Schmunzeln.

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Weil er und sein Kumpane zu später Stunde auch keine Unterkunft mehr fanden, haben sie laut Reith im Auto geschlafen – irgendwo am Straßenrand, mitten in Paris. Am nächsten Morgen stand dann das Turnier auf dem Plan: „Die erste Runde haben wir beide überstanden, aber in Runde zwei sind wir ausgeschieden“, erinnert er sich. Sportlich seien beide gut vorbereitet gewesen. Aber ob die eher unkomfortable Schlafsituation wohl negative Auswirkungen hatte? Wie auch immer: „So konnten wir noch zwei Tage die Stadt erkunden und zum ersten Mal Pariser Luft einatmen.“

Zum Urlauben nach Südtirol

Eine andere Fahrt ging Niko Reith zufolge nach Südtirol: 1991 gemeinsam mit seiner Frau in der eher PS-armen Ente. „Wenn man verliebt ist, hat man Zeit ohne Ende. Es war traumhaft schönes Wetter. Und dann ist nicht die Geschwindigkeit das Maß der Dinge, sondern der Kult und der entschleunigende Faktor“, sagt der Donaueschinger. Die Ente sei so schmal gewesen, dass man quasi Schulter an Schulter zusammengesessen habe.

Niko Reith sitzt Anfang der 1990er-Jahre in der Ente. Er sei nie der Typ gewesen, der vorab ein Hotel bucht. Längere Ausfahrten ...
Niko Reith sitzt Anfang der 1990er-Jahre in der Ente. Er sei nie der Typ gewesen, der vorab ein Hotel bucht. Längere Ausfahrten bedeuteten für ihn „ein Stück weit Freiheit“. | Bild: privat

Kurz nach dem Südtirol-Urlaub habe Reith mit seiner Frau die Toskana kennen und schätzen gelernt: „Diese Region entwickelte sich zu unserem Lieblingsurlaubsdomizil.“ Die Rückbank in der Ente sei irgendwann übrigens ausgebaut und mit Schaumstoff ausgelegt worden. Das Ergebnis war dann ein kleines Bett im Kultauto.