Eigentlich ist Donaueschingen in sportlicher Hinsicht vor allem für Pferde bekannt. In der Welt des Reitsports ist der Name der Stadt ein Begriff, das große Turnier deutschlandweit eine Marke.
Die Veranstaltung, die 2023 den großen Fokus auf Donaueschingen und Bad Dürrheim legen soll, hat nichts mit Pferden zu tun, hier geht es um Drahtesel. Genauer: um die Menschen, die sie in Bewegung versetzen.
Vom 23. bis 25. Juni findet die Deutsche Straßenmeisterschaft im Radfahren in Donaueschingen und Bad Dürrheim statt. Direkt vor dem Donaueschinger Rathaus wird der Startpunkt sein, Ziel ist in Bad Dürrheim.

„Wir freuen uns über das Vertrauen, dass der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) uns da entgegenbringt“, erläuterte Rik Sauser vom gleichnamigen Veranstaltungs-Unternehmen. Wie groß das Ganze werden soll, zeige auch der sportliche Anspruch: „Manche der Sportler, die hier starten, sind etwa später bei der Tour de France auch am Start“, so Sauser weiter.
In den vergangenen Corona-Jahren sei die Deutsche Straßenmeisterschaft etwas gebeutelt worden: „Durch Corona war das schwierig.“ Es sei an der Zeit gewesen, nach 2001 wieder mal eine Meisterschaft in die Region zu holen: „Wir habe in Deutschland viele Profis. Und die haben eine ordentliche Meisterschaft verdient“, sagte Sauser. In Donaueschingen gehe daher die „Weltspitze mit deutschem Pass an den Start“.
So sehen es die Gemeinden
Das bestätigte auch Günter Schabel, Vizepräsident Leistungssport beim BDR: „Ich bin überzeugt, wir haben hier die richtige Mischung aus Strecken und Organisation. Und wir wissen, wie der Radsport hier aufgenommen wird.“ Beim BDR habe es keine Diskussion gegeben: „Uns war klar: Wir machen das hier. Wir sind hier bestens aufgehoben.“
Welche Strecken?
Was die Fahrtstrecken betreffe, „die habe ich im Prinzip schon im Kopf“, erklärte Sauser. Hier könne man auf die jahrelange Erfahrung des bekannten Riderman zurückgreifen. „Wir sind aber noch sehr früh dran, sodass wir uns noch mit den Behörden abstimmen müssen, die Genehmigungen fehlen noch.“
Vor dem Rathaus
An allen drei Meisterschaftstagen findet der Start vor dem Donaueschinger Rathaus statt. „Von hier geht es dann wohl über die Karlstraße raus nach Pfohren, dann weiter über Gutmadingen, Geisingen.“ Für den Start soll es eine offizielle Einschreibezeremonie geben, bei der jeder Sportler auf eine Bühne geholt und vorgestellt werden soll.
Für Interesse beim Publikum dürfte auch der Rundkurs sorgen, auf dem die Herren 200, die Damen 125 Kilometer zurücklegen: „Das ist für Fahrer toll, aber auch für die Zuschauer. Wenn sie Sportler anfeuern möchten, dann können sie stehen bleiben. Sie kommen ja mehrfach durch“, so Rik Sauser. Man sei auch mit dem Fernsehen in Kontakt. Wie schon 2001 soll auch 2023 eine Live-Übertragung stattfinden.
Jan Hugger gehört zu jenen, die sich besonders auf die Meisterschaft in der Region freuen. Er ist in Schwenningen aufgewachsen: „Ich kenne die Straßen auswendig und hier stehen Freunde und Bekannte am Straßenrand und feuern einen an. Ich freue mich riesig darauf.“ Dass er auch ganz oben mitfahre, die Chance gebe es: „Die Leistungsdichte ist ziemlich hoch. Und direkt vor der Haustür ist die Motivation eine ganz andere.“
Gastrobereiche
Knackpunkte auf der Strecke sieht Hugger besonders in Öfingen und Aasen. Hier wird es nach oben gehen: „Das sind Punkte, auf die man achten muss.“ Und hier sollen entlang der Strecke Gastrobereiche aufgebaut werden: „Wer hier zuschaut kann dann dort bleiben, sich stärken und weiter zuschauen“, sagt Rik Sauser. Man wolle der Bevölkerung „echt was bieten.“ Die Verkehrsführung auf der B27 bleibe unberührt, der Rundkurs laufe abseits der Bundesstraße.