Wer ist der beste Rennradfahrer in Deutschland? 2023 wird diese Frage auf Donaueschinger und Bad Dürrheimer Gemarkung entschieden. Denn Kai und Rick Sauser holen mit ihrer Eventagentur die Deutschen Straßenmeisterschaften auf die Baar.

Vom 23. bis zum 25. Juni werden die Titel im Einzelzeitfahren der Elite Frauen, der U23 Männer, der Elite Männer sowie im Straßenrennen der Elite Männer und der Elite Frauen an drei Renntagen ermittelt. Während am 23. Juni das Einzelzeitfahren der Frauen, Männer und U23 stattfindet, sind für den 24. und 25. Juni die Straßenrennen geplant. Start ist immer Donaueschingen, das Ziel ist immer in Bad Dürrheim.

Dazwischen liegt ein Rundkurs, der auf einer Strecke von rund 25 Kilometern durch die Teilorte von Bad Dürrheim und Donaueschingen führen soll. Zum Zuschauer-Magneten werden sicher die zwei Bergwertungen werden, die Rick Sauser in die Streckenführung einplanen will. „Die Planungen laufen bereits. Eines der Highlights wird sicher auf Donaueschinger Gemarkung sein“, sagt der ältere der beiden Sauser-Brüder.

„Es wird eine großartige Veranstaltung werden.“
Rick Sauser

Während die Frauen die Strecke am Samstag fünf Mal fahren und so auf rund 130 Kilometer kommen werden, sind es bei den Männern am Sonntag acht Runden mit rund 200 Kilometern.

„Es wird eine großartige Veranstaltung werden“, ist sich Rick Sauser sicher. Eine Veranstaltung, bei der die deutsche Weltelite zu sehen sein wird. Denn die deutschen Meisterschaften finden bei den Männern exakt eine Woche vor dem Start der Tour de France statt. Bei den Frauen sind es dann vier Wochen und vier Tage.

Was bringt es für die Region?

Mit bis zu 500 aktiven Sportlern rechnen die beiden Sauser-Brüder und mit tausenden Zuschauern, schließlich hat das Interesse am Radsport wieder zugenommen. „Für die Region, die Hotellerie und Gastronomie stellt diese Veranstaltung eine große Wertschöpfung dar“, so die Einschätzung von Sauser Event. Außerdem sollen auch Vereine in die Veranstaltung integriert werden. „Das ist uns ein Anliegen. Vereine sind bei unseren Veranstaltungen immer am Start“, erklärt Kai Sauser.

Rick und Kai Sauser organisieren seit fast 25 Jahren zusammen Radsport-Veranstaltungen. Nun holen sie die die deutschen Meisterschaften ...
Rick und Kai Sauser organisieren seit fast 25 Jahren zusammen Radsport-Veranstaltungen. Nun holen sie die die deutschen Meisterschaften in die Region. Unser Bild stammt von September 2021. | Bild: Franziska Zeller

Es ist nicht die erste Veranstaltung dieser Art, die die Sauser-Brüder ausrichten werden. Seit fast 25 Jahren organisieren die beiden zusammen Radsportveranstaltungen. Der Riderman, der im Jahr 2000 zum ersten Mal ausgetragen wurde, hat sich unter Hobbyradsportlern als eines der größten und bedeutendsten Etappenrennen etabliert. Und auch die Deutschen Meisterschaften wurden schon mehrfach in Bad Dürrheim – die Sausers sind in Oberbaldingen aufgewachsen – ausgetragen. Zuletzt 2002, damals sogar mit Donaueschingen zusammen.

„Es war explizierter Wunsch der Stadt Bad Dürrheim, dass Donaueschingen dabei ist. Und meiner natürlich auch, weil Donaueschingen mein Heimatort ist“, sagt Kai Sauser, der in Pfohren wohnt. Auch in Donaueschingen ist man nicht abgeneigt, dass die Deutsche Meisterschaft Sportler und Besucher in die Stadt lockt.

Das könnte Sie auch interessieren

Wenn da nur nicht das liebe Geld wäre: 35.000 Euro kostet es, als Sponsor Startort zu sein. „Der Mehrwert ist enorm“, sagt Tourismusamtschef Andreas Haller und zählt auf: Präsenz, Reichweite und Werbung. Und schließlich setze Donaueschingen im touristischen Bereich „sehr stark“ auf Radfahrer. Da kommt eine Radsportmeisterschaft gerade recht und komme auch der Hotellerie und Gastronomie durch die vielen Gäste zugute, die an diesem Wochenende in die Stadt kommen.

Gegen die Veranstaltung selbst haben die Donaueschinger Stadträte wenig, doch müssen es gleich 35.000 Euro sein? „Ich bin selbst Rennradsportfan und brenne für den Sport. Aber wenn ich das Geld sehe, das dahinter steckt, trübt es die Freude dann doch“, sagt GUB-Stadträtin Alexandra Riedmaier. Und auch in den anderen Fraktionen sind die Kosten das Thema.

„Das ist eine tolle Sache für die Stadt und es ist ein Mehrwert – selbst wenn das Image nicht bis Hamburg strahlt.“
Erik Pauly

„Das Gesamtbudget liegt bei 300.000 Euro. Donaueschingen hätte also einen Anteil von etwa zehn Prozent“, erklärt Kai Sauser. Klar könne man auch Sponsor für einen geringeren Betrag werden, doch die Summe als Startort sei fix. Und sein Bruder Rick: „Die Veranstaltung wird auch überall Deutsche Radsportmeisterschaften Bad Dürrheim – Donaueschingen heißen.“ Sowohl der Ziel- als auch der Startort sollen im Namen auftauchen. „Das ist eine tolle Sache für die Stadt und es ist ein Mehrwert – selbst wenn das Image nicht bis Hamburg strahlt“, sagt OB Erik Pauly.

Wenn schon nicht Zielort, dann aber schon Startort: Mit vier Gegenstimmen und vier Enthaltungen spricht sich die Mehrheit der Stadträte für das Sponsoring aus.

Und was ist eigentlich mit dem Donauquellfest?

Bleibt noch ein Problem: Das Donauquellfest, das die Fürstenberg-Brauerei und die Stadt gemeinsam alle zwei Jahre zusammen veranstalten, sollte eigentlich auch am 24. und 25. Juni 2023 stattfinden. Doch zwei Großveranstaltungen an einem Wochenende geht nicht. „Mit der Brauerei ist das so weit geklärt. Wir kommen mit den beiden Veranstaltungen aneinander vorbei“, sagt Andreas Haller. Voraussichtlich werde das Donauquellfest eine Woche früher – also am 17. und 18. Juni – stattfinden.

Das könnte Sie auch interessieren