Energie ist kostbar. Das wurde besonders im vergangenen Jahr bewusst, als es darum ging, in der Stadt möglichst viel dazu einzusparen. Eine Möglichkeit, die dabei zur Umsetzung kam: die Donaueschinger Straßenbeleuchtung wird zwischen 24 Uhr und 5 Uhr morgens ausgeschalten.
Damit war nicht nur der Weg geebnet, für den nicht verbrauchten Strom bare Münze in der Kasse zu behalten – es mehrten sich auch die Anfragen bei der Stadt. Etwa wenn nachts ganz Donaueschingen dunkel ist, ein kompletter Straßenzug jedoch trotzdem hell erleuchtet ist.
Oft erklärt
Das Rathaus erklärt dann geduldig, dass das System der Straßenbeleuchtung sehr komplex sei, und nicht mit dem Umlegen eines einfachen Schalters komplett zu steuern sei. Nicht nur einmal, sondern bereits mehrfach musste sich die Stadt derart erklären. Auch, wenn dann etwa nachts bei den Donauhallen die Beleuchtung auch noch an ist.
Die Wahrnehmung für nächtliches Licht in städtischen Gebäuden scheint mit der Energiekrise außerordentlich gestiegen zu sein. Wer nachts im Rathaus einen Lichtschalter betätigt, der kann sich sicher sein, dass er ab jetzt energetisch unter Beobachtung steht. Und da gibt es auch sehr schnell Rückmeldung.
Nachts ist Licht an
So erreichte das Rathaus auch ein Schrieb, der eben den nächtlichen Lichterschein zu später Stunde bemängelte – wo doch sonst überall Energie gespart werden müsse. Tatsächlich waren das mehrere Rathausmitarbeiter, darunter Oberbürgermeister Erik Pauly und Stadtbaumeister Christian Unkel, die noch eine Sitzung nachbesprachen, von der sie eben noch gekommen waren.
Wenn also nachts im Rathaus noch Licht brennt, dann hat das nicht zwangsläufig jemand vergessen auszumachen. Es ist auch schlicht möglich, dass da noch jemand arbeitet. Ganz entgegen der Verwaltungs-Klischees.