Er stammt aus Furtwangen und avancierte vom begeisterten Hobbysportler zum Profi-Tennisspieler: Dominik Koepfer, der sowohl beim Wimbledon Grand Slam-Turnier als auch bei den US-Open mitmischt. Sensationell erreichte er in der Nacht zum Samstag das Achtelfinale der US-Open.

In jungen Jahren liebte er zu kicken, wie Vater Thomas Koepfer im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Er spielte Golf oder vergnügte sich leidenschaftlich beim Skifahren, bis er zum Tennis wechselte.
Der weiße Sport ist in der Familie zuhause. Gerade Vater Thomas Koepfer ist begeisterter Tennisspieler und nahm den damals 16-jährigen Filius mit nach Villingen. Dort fand man in Jürgen Müller einen kompetenten Stützpunkttrainer.
Abi am Otto-Hahn-Gymnasium
Eine richtungsweisende Spur führte nach dem Abitur am hiesigen Otto-Hahn-Gymnasium durch ein Sportstipendium in die USA. Das war die Wende vom hochwertigen Hobby-Bereich in den gehobenen Tennissport, denn an der Tulane University in New Orleans konnte Dominik Koepfer Business Administration (BWL) studieren und dem College-Tennis frönen.
Sport nimmt an dieser privaten Institution breiten Raum ein, ablesbar an riesigen Sportstätten und einem 30 000 Besucher fassenden Stadion. Auch eine besondere Geisteshaltung und eine Alumnus-Mentalität gehören dazu. Sport wird eher als Teamwork betrachtet. Daneben steht ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich darin äußert, dass Kommilitonen oder Ehemalige zu Koepfers Turnieren reisen, um ihn zu unterstützen.
Strenges Tagesprogramm
Die Uni fordert aber auch: 6 Uhr aufstehen, dann Konditionstraining, danach Besuch der Vorlesungen, dann auch bei 30 Grad Hitze Tennistraining – und abends Hausaufgaben. Dominik wurde 2015 im Einzel Hallenmeister bei den US-amerikanischen College-Meisterschaften. Er wurde populär und erreichte gute Kondition, dank fundierter Betreuung. An der Uni wurden die Kurse so gelegt, dass Reisen zu sportlichen Ereignissen möglich waren. Nach der siegreichen Zeit wurde der 25 Lenze zählende Furtwanger zum Profispieler animiert.
„Sportler durch und durch“
Der „Sportler durch und durch“ , so sein Vater, zeigt Begeisterung und zielorientiertes Handeln. Er wurde somit zum Aushängeschild der Uni. Schließlich bekam er ein finanzielles Startpaket, das ihn für zwei Jahre absicherte. Daneben sorgten Leute wie Coach Mark Booras für eine solide Ausbildung, die ihn zum Besuch des Tampa-Trainingscenters befähigten. Seit rund sieben Monaten ist sein ständiger Trainer Rhyne Williams.
Auf der Weltrangliste geht‘s nach oben
Dominik Koepfers Ziel, zu den weltweit 100 Besten zu gehören, hat sich in der Nacht zum Samstag erfüllt. Da schlug er bei den US-Open, der amerikanischen Tennismeisterschaft, den an Nummer 17 gesetzten Georgier Nikolos Bassilaschwili nach zwei Stunden und 40 Minuten in vier Sätzen. Damit erreichte er als erster deutscher Qualifikant nach 13 Jahren das Achtelfinale des Tennis-Turniers. Mindestens auf Platz 84 der Weltrangliste wird er klettern.
Rückkehr in die Heimat ungewiss
Das Internet ist voll des Lobes für den Newcomer aus Furtwangen. Ob er je nach Furtwangen zurückkehrt, ist offen. Vater Thomas meint, dass der Sohn eine fundierte Ausbildung hat und selbst Entscheidungen trifft. Auf jeden Fall bleibt man in ständigem Kontakt und auch die Großeltern lassen es sich nicht nehmen, nächtens TV-Turnierübertragungen zu erleben, so Vater Koepfer.