Den ersten Haushaltsplan für das neue Jahr verabschiedete die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Pflege- und Altersheim Haus Wartenberg in Geisingen. Die Einrichtung, die in Geisingen 330 und in Blumberg 48 Heimbetten hat, will in den nächsten Jahren kräftig investieren. Dies wurde bei der Zweckverbandsversammlung durch Geschäftsführer Boris Schmid im Zusammenhang mit der Vorlage des Haushaltsplanes erläutert. In Blumberg ist der Neubau eines Gebäudes für betreutes Wohnen mit einem Aufwand von rund 5,6 Millionen Euro in den Jahren 2020 bis 2022 geplant. Hierfür wurde das Grundstück bereits in Blumberg erworben.

„Die größte Investition aber steht in Geisingen mit dem Neubau des Hauses Wartenberg an“, unterstrich Schmid. Das Haus Wartenberg, das dem Zweckverband den Namen gegeben hat, wurde vor über 60 Jahren als eines der ersten Altersheime in der Region gebaut. Es beherbergt auch den Festsaal, der aus Brandschutzgründen seit über einem Jahr nicht mehr benutzt werden darf. Insgesamt wurden die Kosten des Neubaus mit 90 Betten auf 13 Millionen Euro geschätzt. Der Umfang und Zeitpunkt des Neubaus hängt noch von den ausstehenden Bericht der Heimaufsicht ab. Der Haushalt hat ein Volumen von 19,7 Millionen an Erträgen und 19,6 Millionen Euro an Aufwendungen. Geplant ist für das nächste Jahr ein Überschuss von 124 000 Euro.

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Der Verbandsvorsitzende und Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, Sven Hinterseh, betonte zum Zahlenwerk: „Niemand will hier Geld herausziehen, der Zweckverband ist dem Gemeinwohl verpflichtet. Trotzdem sind wir ein Akteur auf dem Markt der Pflege, und es ist ein ständiges Ringen um den richtigen Weg“. Die Belegung der Betten in Geisingen mit knapp 98 Prozent und in Blumberg mit 99 Prozent spiegelt einerseits die Nachfrage nach Heimplätzen und sorgt auch für die finanzielle Basis.

Durch die Investitionen wird die Verschuldung des Zweckverbandes von derzeit 3,4 Millionen bei 3,9 Millionen Euro Rücklagen deutlich steigen. Man rechnet für die baulichen Investitionen mit einem Kreditbedarf von insgesamt 13 Millionen Euro, je nachdem, wie hoch die Zuschüsse fließen.

Die Fluktuation des Personals ist mit 20 Prozent relativ hoch. 62 Mitarbeiter schieden im letzten Jahr aus, 77 neue wurden eingestellt. „Es ist eine branchenübliche Quote der Fluktuation“, wie Verbandsmitglied Kerstin Skodell erläuterte. Die Tagespflegeeinrichtungen ziehen uns teilweise das Personal ab, wurde bemängelt, dort müsse man keinen Schichtdienst leisten.

„Die Altenpflegeschule ist eine wichtige Einrichtung des Verbandes, von dieser rekrutierten wir viele neue Mitarbeiter“, betonte Pflegedienstleiterin Anette Angel. Das Geisinger Pflegeheim hat insbesondere im Haus Baar II Stationen für jüngere schwerstpflegebedürftige Erwachsene, unter anderem Wachkomapatienten.

Wie sich die Ausbildung an Nachwuchspersonal im Rahmen der neuen generalistischen Ausbildung, die in Tuttlingen an der Fritz Erler-Schule angeboten wird, entwickelt, muss noch abgewartet werden. „Wir halten an der Altenpflegeschule beim Zweckverband fest“, sicherte Landrat Sven Hinterseh zu.