Sie gilt als eines der ältesten Gasthäuser auf der Ostbaar und war lange Zeit verwaist: die „Krone“ an der Geisinger Hauptstraße. Jetzt soll das denkmalgeschützte, über 300 Jahre alte Kleinod zusammen mit dem benachbarten ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus „Oberböhler“ in Form eines Boardinghouse wiederbelebt werden. Dem Gebäudeensemble zugeordnet werden soll ein Anbau, der den barrierefreien Zugang mittels Aufzug sowie den zweiten Fluchtweg gewährleistet. Bauherr Christoph von Bothmer skizzierte bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats das Vorhaben und ging dabei auf Fragen ein, die das Gremium geklärt haben wollte, bevor es dem Bauantrag seine Zustimmung erteilte.
300 Jahre altes Kleinod
Der geplante Anbau lasse die Scheune, die ehemals dort ihren Platz hatte und vor längerer Zeit abgerissen wurde, wieder aufleben. Allerdings werde kein massiver Neubau errichtet, vielmehr handele es sich um einen offenen Stahlskelettbau, der die Silhouette der früheren Kronen-Scheune aufgreife, so von Bothmer Eingehängte Fensterrahmen und Tore sollen ebenfalls das Bild der Scheune aufgreifen, das Dach lediglich auf der der Schloßstraße zugewandten Nordseite mit einer einfachen Schindeleindeckung und angedeuteten Dachgauben versehen werden.

Er glaube nicht, betonte von Bothmer, dass der Anbau zu einer Beschattung von Gebäuden an der Schloßstraße führen werde. Er verwies dabei auch darauf, dass sich in einem Bereich der Schloßstraße ein massiv ausgeführtes fünfstöckiges Wohngebäude befindet. Nachdem es dort offensichtlich nichts zu beanstanden gegeben habe, obwohl das Gebäude mit 25 Metern doppelt so breit sei wie der rund 12,5 Meter breite Skelett-Anbau für die Krone und die Distanz zwischen den beiden Straßenseiten geringer ausfalle, könne er solche Befürchtungen nicht nachvollziehen. „Aus meiner Sicht ist das Thema Beschattung unproblematisch“, meinte von Bothmer.

Auch zur Frage, inwieweit das künftige Boardinghouse mit einem eigenen Lokal in Konkurrenz zu bestehenden gastronomischen Einrichtungen in Geisingen treten könnte, bezog der Bauherr Stellung. „Die Krone verfügt über eine Konzession, weshalb wir den gastronomischen Betrieb auch wiederbeleben wollen. Allerdings wollen wir kein eigenständiges Lokal eröffnen, sondern bestehende gastronomische Einrichtungen in die Bewirtung einbinden, entsprechende Gespräche laufen bereits.“
Eine Hürde gilt es noch zu bewältigen: Zehn Stellplätze müssten den Auflagen des Landratsamts zufolge für die Krone künftig ausgewiesen werden. Fünf davon finden, wie von Bothmer anhand von Bauplänen aufzeigte, direkt auf dem Krone-Areal Platz. Zu prüfen sei noch, ob die Stadt weitere fünf Stellplätze „in zumutbarer Entfernung“ zur Verfügung stellen könne. Alternativ könne die Stadt gegenüber dem Landratsamt auch den Nachweis erbringen, dass aufgrund der gewachsenen baulichen Struktur in der Geisinger Altstadt die Realisierung weiterer Stellplätze nicht möglich sei.
Bauherr schon in Kontakt mit der Arena
„Eine baurechtliche Zuweisung von Stellplätzen im Bereich der Arena Geisingen durch die Stadt ist nicht möglich, denkbar ist allerdings ein Arrangement zwischen der Arena und der Krone“, erklärte Bürgermeister Martin Numberger auf Nachfrage aus dem Gemeinderat, während Christoph von Bothmer bestätigte, dass es Kontakte zwischen ihm und der Arena gebe. „Jedenfalls ist eine Lösung für die Stellplatzfrage in der Mache“, erklärte der Bürgermeister.