Was eine insgesamt verbesserte Schienenanbindung Geisingens im Allgemeinen und die Einrichtung einer Zughaltestelle im Ortsteil Gutmadingen anbelangt, hat das Verkehrsministerium des Landes der Stadt erneut eine Abfuhr erteilt.

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Nachdem das Land sich gegen den Ringzugschluss zwischen Geisingen und Donaueschingen und damit auch gegen Ringzughaltestellen in Geisingen und Gutmadingen entschieden hatte und auch an der bisherigen Taktung der Schwarzwald- und Donautalbahn, die in Geisingen Halt machen, nicht rütteln wollte, ist die Stadt auf Beschluss des Gemeinderats erneut in Stuttgart vorstellig geworden.

„Wir sind davon überzeugt, dass zusätzliche Haltezeiten in Geisingen und ein neuer Haltepunkt in Gutmadingen für eine erhöhte Akzeptanz des ÖPNVs sorgen würden.“
Martin Numberg, Bürgermeister

In einem Schreiben an das Verkehrsministerium beantragte Bürgermeister Martin Numberger, eine Zughaltestelle in Gutmadingen einzurichten und die Taktung von Donautal- und Schwarzwaldbahn am Haltepunkt „Geisingen Stadt“ zu verbessern. „Wir sind davon überzeugt, dass zusätzliche Haltezeiten in Geisingen und ein neuer Haltepunkt in Gutmadingen für eine erhöhte Akzeptanz des ÖPNVs sorgen würden“, führte Numberger in seiner Argumentationskette an.

Die Begründung: überregionale Fahrplanzwänge

Die Antwort aus Stuttgart auf den Mitte Juli dieses Jahres gestellten Geisinger Antrag trudelte Mitte September im Rathaus ein und fiel negativ aus. Zusätzliche Halte der Schwarzwaldbahn in Geisingen oder ein Halt von Donautalbahn oder Schwarzwaldbahn an einem neuen Haltepunkt Gutmadingen seien aufgrund überregionaler Fahrplanzwänge nicht möglich. Zudem sei bei langlaufenden und stark ausgelasteten Expresslinien eine sehr hohe Zahl Reisender an zusätzlichen Halten notwendig, um den Fahrzeitverlust für durchfahrende Fahrgäste zu rechtfertigen, zitierte Bürgermeister Numberger bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats aus dem Stuttgarter Schreiben.

Klein beigeben will man aber in der Region Geisingen auch nach der erneuten Abfuhr aus Stuttgart nicht, sondern sich weiterhin für eine verbesserte Zuganbindung stark machen. Einen ersten Schritt hat der Gutmadinger Ortschaftsrat bei seiner jüngsten Sitzung bereits gemacht. Das Gremium hat eine Unterschriftenaktion initiiert, die darauf abzielt, in Gutmadingen eine Haltestelle für die Donautalbahn einzurichten.

An anderen Haltestellen wohnen weniger Menschen

„Insbesondere auf dem Streckenabschnitt zwischen Tuttlingen und Sigmaringen fährt die Donautalbahn Haltepunkte an, deren Einwohnerzahl weit unter der von Gutmadingen liegt. Schon deshalb muss, was dort möglich ist, auch für Gutmadingen machbar sein“, meinte Ortsvorsteher Norbert Weber. Die geplante Elektrifizierung der Donautalbahn biete sich als Zeithorizont für eine Haltestelle Gutmadingen förmlich an, so Weber weiter.

Ortsvorsteher hofft auf Unterstützung vom Kreis

Weber zufolge sollen die Vorbereitungen für die Unterschriftenaktion, die möglichst weite Kreise ziehen soll und bei der man auch auf Unterstützung durch den Landkreis Tuttlingen hoffe, in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Martin Numberger und der Stadtverwaltung Geisingen möglichst schnell abgeschlossen werden und die Aktion dann unmittelbar ins Rollen kommen.

„Die Unterschriftenaktion ist nur ein Anfang, da kommt noch mehr.“
Thomas Becker, Ortschaftsrat

Bei der Unterschriftenaktion allein soll es, soweit es nach dem Ortschaftsrat Gutmadingen geht, nicht bleiben. Vielmehr soll sie den Auftakt einer ganzen Reihe derzeit noch nicht näher definierter öffentlichkeitswirksamer Aktionen bilden. „Die Unterschriftenaktion ist nur ein Anfang, da kommt noch mehr“, blickte Ortschaftsrat Thomas Becker fast schon kämpferisch voraus und spiegelte damit die Stimmungslage in dem Ortsteilgremium wider.