Mehr als 75 Jahre ist es nun her, als Reinhard Speck aus Geisingen zum ersten Mal in eine Trompete blies. Bereits in früher Jugend habe ihn die Blasmusik begeistert, erzählt er. Damals sei er einem Aufruf der Idealisten gefolgt, die nach nach dem Krieg den Musikverein Polyhymnia Leipferdingen wieder aufbauen wollten. Er sagte sich: „Ich gehe zur Musik!“

Erst einmal brauchte er eine Trompete. Doch der Wert der Reichsmark war im Keller und der örtliche Musikhändler verkaufte Instrumente nur im Tausch gegen Speck. Sein Vater besorgte seinem Sohn daher das Instrument auf diese Weise. Nun war das Instrument vorhanden, es gab jedoch noch keine Jugendmusikschule. Der damalige Dirigent Theodor Hall kümmerte sich selbst um die Ausbildung der Zöglinge und unterrichtete sie in einem Klassenraum der Schule und seiner Wohnung.

Speck hat unzählige Stunden mit Üben verbracht

Bald hatte sich Speck das notwendige Rüstzeug erworben um in der Musikkapelle mitspielen zu können. Über die Jahrzehnte blieb er der Musik seines Heimatortes immer treu. Nicht zu zählen sind all die Stunden, die er mit dem Instrument für die vielen Proben und Auftritte verbracht hat. Er spielt im Orchester nicht nur erste Trompete, sondern ist auch bei der Abteilung der Polyhymnia-Musikanten und in der kleinen Besetzung aktiv.

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Längst zum Ehrenmitglied ernannt und vielfach ausgezeichnet, hat er sich hohe Verdienste um den Musikverein Polyhamnia erworben. Da das Wunschkonzert wegen der Pandemie ausfallen musste, kann die offizielle Ehrung zum 75-jährigen Jubiläum erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Vorsitzende: „Vor so einer Leistung kann man nur den Hut ziehen“

Die Vorsitzende des Musikvereins, Felizitas Thiel, bringt Specks Wirken auf den Punkt. „Vor so einer Leistung kann man nur den Hut ziehen und sich bedanken“, sagt sie. „Trotz seines Alters ist er immer einer der fleißigsten Probenbesucher und fehlt nur selten bei Auftritten.“

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Reinhard Speck bedauert sehr, dass derzeit Proben und Auftritte nicht möglich sind. Auch die Kameradschaft und das gesellige Beisammensein fehlen ihm. „Ich hoffe daher, dass das Virus bald überwunden ist.“ Viel Freude hat er jedoch, wenn seine sechs Enkel und der Urenkel zu ihm und seiner Frau Sigrid kommen.