Gutmadingen/Geisingen – Es gibt Fußballspiele, für die Veranstalter keine Werbung machen müssen, weil die Fans diesen Termin schon seit Monaten im Kalender dick unterstrichen haben. Fußballspiele, die mehr als eine normale Begegnung sind. Ein Lokal-Derby oder gar ein Stadt-Derby. Ein solches steht am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr auf dem Sportplatz in Gutmadingen an, wenn der gastgebende Fußballclub den Stadt-Rivalen SV Geisingen empfängt.
Premiere vor 600 Zuschauern
In der Landesliga, für beide Vereine die bisher höchste Spielklasse ihrer langen Geschichte, ist es überhaupt erst das zweite Stadt-Derby. Am 15. September des vergangenen Jahres gab es vor damals über 600 Zuschauern die Premiere, welche die Gutmadinger mit einem 3:2-Erfolg für sich entschieden.
Das Stadtderby verspricht alles. Brisanz, Konkurrenzkampf, Emotionen und Rivalität. Feindschaft oder gar Hass gibt und wird es in den 90 Minuten nicht geben. Diesbezüglich grenzt sich das Geisinger-Derby deutlich von manch höherklassigen Stadt-Duellen ab.
„Für eine Stadt mit 6500 Einwohnern ist es großartig, wenn sich zwei Vereine auf diesem überbezirklichen Niveau gegenüberstehen. Der Sport soll und wird eindeutig im Vordergrund stehen und danach trinken wir alle sehr gern wieder ein Bier zusammen“, sagt Stefan Reiser, Vorstand Spielbetrieb in Gutmadingen.
Nicht in erster Linie der eigenen Kasse wegen wünscht sich Reiser wieder eine ähnliche Zuschauerzahl wie im ersten Vergleich. „Die Spieler beider Teams haben es mit ihren bisherigen Leistungen verdient, vor einer imposanten Kulisse zu spielen“, ergänzt Reiser.
Persönlich kennen sich die Akteure der beiden Clubs bestens (siehe Kasten „Gute Zusammenarbeit“). Zudem arbeiten beide Vereine in der Jugendarbeit mit der Fußballschule eng zusammen.
Unter der Woche hat Ralf Jauch, Vorsitzender des SV Geisingen, in der Kernstadt bezüglich des anstehenden Derbys noch keinen erhöhten Pulsschlag feststellen können. Der aber wird kommen. Auch Jauch erwartet, bei aller Rivalität, sportlich faire 90 Minuten mit einer guten Zuschauerzahl. „Früher waren die Emotionen vor einem solchen Spiel etwas höher. Die Zusammenarbeit beider Vereine hat sich positiv entwickelt und besitzt eine freundschaftliche Atmosphäre“, fügt der Funktionär an.
Dennoch haben die Geisinger die Heimniederlage gegen den Nachbarn noch nicht vergessen. „Natürlich ist Gutmadingen der Favorit, doch wir sind stabiler geworden“, so Jauch, der sich wie im ersten Vergleich wünscht, „dass wir nach dem Spiel die Zeit finden, um uns alle zusammenzusetzen“.
Die sportliche Rivalität wird am Samstag für 90 Minuten überwiegen. Keiner möchte das Derby verlieren. Perspektivisch wird sich die Zusammenarbeit weiter vertiefen, zumal die Gutmadinger den in Geisingen geplanten und noch in diesem Jahr zu realisierenden Kunstrasenplatz mitnutzen werden.
Funktionäre und Spieler auf beiden Seiten sind sich einig, am Samstag einen fairen Wettkampf zu bieten, bei dem die ganze Familie und selbst kleine Kinder bestens unterhalten werden sollen. Schließlich könnte es das letzte Stadt-Derby für einige Zeit werden. Während Gutmadingen die beste Saison der Vereinsgeschichte spielt, reisen die Geisinger als Tabellenletzter an.