Der Stadtwald von Geisingen ist eine verlässliche Einnahmequelle. Das gilt auch für das kommende Jahr. Dem Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2024 zufolge, den der Gemeinderat jetzt nach einer Waldbegehung einstimmig befürwortete, soll der Forstbetrieb einen Gewinn von 250.000 Euro erwirtschaften, der den städtischen Finanzen zugutekommen wird. Eine Herausforderung ist und bleibt dabei die Beseitigung von Schadholz, insbesondere der vom Borkenkäfer befallenen Bestände.
- Betriebsplan 2024: Für das Forstwirtschaftsjahr 2024 sieht der Betriebsplan einen Gewinn von 250.000 Euro vor. Der Einschlag soll, wie im laufenden Jahr, wieder bei 18.500 Festmetern liegen. An größeren Wegebaumaßnahmen sind die Sanierung des Schalmenwasenwegs in Kirchen-Hausen mit zirka 1500 Metern Länge und des Herrenköpfle-Haldenwegs in Geisingen mit rund 1900 Metern Länge vorgesehen. Die größten Ausgabenposten sind die Holzernte mit 570.500 Euro, Verwaltungskosten mit 253.000 Euro und die Personalkosten mit 187.600 Euro.
Was die Einnahmenseite anbelangt, rechnet der Betriebsplan für das Jahr 2024 mit rund 1,25 Millionen Euro Zufluss aus der Holzernte. Der Geisinger Gemeinderat befürwortete einstimmig den Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2024. Er wird Eingang in den städtischen Haushalt für das kommende Jahr finden.
- Zwischenbericht: Den beiden Revierleitern Hartmut Bertsche und Mathias Rapp zufolge wird das laufende Forstwirtschaftsjahr ein sehr gutes Ergebnis abwerfen, die geplanten 250.000 Euro Gewinn werden ihren Ausführungen nach in jedem Fall erfüllt beziehungsweise übertroffen. Diese Entwicklung sei einerseits auf einen höheren als den geplanten Hiebsatz von 18.500 Festmetern zurückzuführen und andererseits auf die am Markt erzielbaren Holzpreise. Der für das Jahr 2023 geplante Hiebsatz von 18.500 Euro sei bereits jetzt erfüllt und werde bis zum Ende des aktuellen Jahres deutlich überschritten.
- Holzmarkt: Während die Preise zu Anfang des Jahres 2023 noch überdurchschnittlich hoch gelegen seien, habe sich dieser Trend im Laufe des Jahres über alle Sortimente hinweg umgekehrt, beleuchteten die beiden Revierleiter und Karlheinz Schäfer vom Kreisforstamt die Situation auf dem Holzmarkt. Für die Wintermonate rechne man mit einer saisonbedingten Nachfragebelebung und damit verbundenen höheren Preisen.
- Bleibende Herausforderung: Eine Herausforderung für den Forstbetrieb war, ist und bleibt die Beseitigung der vom Borkenkäfer befallenen Bestände. Die beiden Revierleiter schätzen, dass bis zum Jahresende zirka 10.000 Festmeter Sturm- und Käferschadholz aufbereitet sein werden. Es gelte, befallene Bäume so schnell wie möglich ausfindig zu machen und mitsamt der Käferbrut aus dem Wald zu schaffen. Mit Blick auf das Ausmaß des Käferbefalls hänge viel vom Wetter ab. Das nasse Frühjahr 2023 habe Grund zur Hoffnung gegeben, die allerdings durch den langen, trockenen und heißen Sommer wieder zunichte gemacht worden sei.
- Trockenlager: Das Trockenlager in der Nähe der Autobahn 81 bei Kirchen-Hausen habe sich, betonten die Revierleiter Bertsche und Rapp, auch im laufenden Jahr als Pufferfläche zur Zwischenlagerung von Käferschadholz bewährt. Derzeit lagerten dort rund 3000 Festmeter Holz. Die Kosten für Erhaltung und Pflege des Trockenlagers seien durch Fördermittel und die erzielten Verkaufspreise mehr als aufgefangen worden. Der eigentliche Gewinn liege aber im Forstschutz, da die im Trockenlager befindlichen Hölzer nicht gespritzt werden müssten. Dies vermeide nicht nur Kosten, sondern leiste auch einen wesentlichen Beitrag zum Arten- und Umweltschutz.
- Habitatbäume: Ein praktisch beleuchtetes Thema bei der Waldbegehung waren so genannte Biotop- oder Habitatbäume. Dabei handelt es sich um Bäume, die besondere Lebensräume für andere Lebewesen bieten. Oft handelt es sich um sehr alte, zum Teil bereits absterbende oder tote Bäume. Biotopbäume gelten als Schlüsselelemente für die Artenvielfalt von Wäldern.
- Städtischer Forstbetrieb: Die Stadt Geisingen ist mit rund 2100 Hektar Kommunalwald nach Tuttlingen der zweitgrößte Waldbesitzer im Landkreis Tuttlingen. Zur Bewirtschaftung ihrer Waldflächen beschäftigt die Stadt zwei Revierleiter und drei Forstwirte.