In früheren Zeiten war das stattliche Bahnhofsgebäude so etwas wie eine Visitenkarte der Stadt. Vorzugsweise mit sauberer gepflegtem Durchgang zum Vorplatz. Der erste Eindruck in einer fremden Stadt: Für Reisende sollte er ein positiver sein, eine Werbung für den Ankunftsort. Heute reisen die Menschen meist ganz individuell in Autos und viele Bahnhofsgebäude haben eine neue Nutzung bekommen. Das gilt auch für Hüfingen. Das Gebäude birgt das Schulmuseum und am Haltepunkte Hüfingen-Mitte stoppen nur noch die Ringzüge aus Bräunlingen und Donaueschingen.

Am Unterstand am Hüfinger Bahnhof sammelt sich Müll verschiedenster Art
Am Unterstand am Hüfinger Bahnhof sammelt sich Müll verschiedenster Art | Bild: Wursthorn, Jens

Über die Visitenkarten-Funktion eines solchen Bahnhalts lässt sich gewiss streiten. Tatsache ist aber: Läge die Stadt Wert auf diese Eigenwerbung, dann fällt diese gegenwärtig zwischen Zustieg und Straße, zwischen Fahrradständer, Mäuerchen, Unterstand und Parkplatz verheerend aus.

Ein beliebiger Vormittag in einer Schulwoche: Die Überdachung ist besondes am Mäuerchen gepflastert mit Zigarettenkippen, Bonbonpapierchen und Plastikverpackungen. Mehr Zigarettenkippen liegen um den Aschenbecher als darin, Mandarinenschalen und weitläufig gestreute Schalen von Sonnenblumenkernen geben dem Müll ein organisches Gepräge.

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Zwar gibt es, im gleichen Design wie der Ascher, einem Metall-Papierkorb. Aber der ist, bis auf zwei Papiertüten, nahezu leer. Nicht von der Mauer in den Abfallbehälter geschafft hat es ein angebissenes süßes Stückchen. Ein weiteres steckt noch in einer aufgerissenen Packung.

Leider nicht getroffen. Neben dem Ascher fliegen die Kippen auf den Boden.
Leider nicht getroffen. Neben dem Ascher fliegen die Kippen auf den Boden. | Bild: Wursthorn, Jens

Die Liste ließe sich fortsetzen. Laut Hauptamtsleiter Horst Vetter ist der städtische Bauhof für die Reinigung von Parkplatz und überdachtem Bereich zuständig, um den Bahnsteig und das Wartehäuschen kümmert sich die Bahn. Freitags und montags werden turnusmäßig die Mülleimer im ganzen Stadtgebiet geleert. „Um jeden Tag eine Runde zu drehen, haben wir nicht die Kapazitäten“, sagte Vetter. Die Vermüllung ganzer Bereiche ist für die Stadt ein Problem, das sich gemeinhin in den Sommermonaten am Riedsee und am Kofenweiher stellt.

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Allgemein nehme die Vermüllung in der Landschaft zu, so Vetters Einschätzung. Aktuelle Beispiele hat sich Vetter von Bauhofleiter Georg Hirt nennen lassen. Im Bereich der Luttlinger Brücke in Richtung Hausen vor Wald und an der Zufahrt zum Riedsee liege besonders viel Müll.

Das süße Stückchen hat es nicht in den wenige Meter entfernten Papierkorb geschafft.
Das süße Stückchen hat es nicht in den wenige Meter entfernten Papierkorb geschafft. | Bild: Wursthorn, Jens

Seien es versaute öffentliche Toiletten oder der vermüllte öffentliche Raum: Offenbar gebe es Menschen, die sich draußen völlig rücksichtslos benehmen. „Allerdings ist das nur eine kleine Minderheit“, so Vetter.

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Nach seiner Einschätzung seien es nicht Jugendliche, denen man die Sauerei zuschreiben könne, führte Vetter weiter aus. Die Müllsünder finde man in allen Altersschichten.