Hüfingen-Fürstenberg 850 Jahre Fürstenberg zu feiern, das hieß für den Festausschuss des Jubiläumsfestes vom 12. bis 14. Juli, tief in die Historie des Ortes einzutauchen. Auch die Organisatoren bei der Ortsverwaltung waren sich während der ersten Überlegungen vor rund zwei Jahren rasch einig, die markanten Geschehnisse der Geschichte der einstigen Stadt aufleben zu lassen.

Glücklicherweise hatte der Ortschaftsrat damals noch den stellvertretenden Ortsvorsteher Markus Rekla in seinen Reihen. Von ihm war bekannt, dass er ein Faible für die Historie hat, weshalb er auserkoren wurde, sich um diesen Part zu kümmern. „Das habe ich gerne gemacht und als eine Art Erbe aus meiner Zeit als Ortschaftsrat mitgenommen“, lacht Rekla, der vor einem Jahr auf eigenen Wunsch aus dem Gremium ausschied. Er sagt, er sei interessiert an Geschichte, hatte sich aber bis zu jenem Zeitpunkt wenig mit der Fürstenberger Geschichte beschäftigt.

Nach seiner Ernennung zum Verantwortlichen für die historische Ausstellung änderte sich dies schlagartig. Nachdem der Ortschaftsrat die Räume im ehemaligen Gasthauses Kranz als Veranstaltungsort befürwortet hatte, ging Rekla an die Konzeption der Ausstellung, die den Gästen während des Jubiläumswochenendes die Historie näherbringen soll.

Kompetente Mitstreiter helfen

Im Leiter des Fürstlich Fürstenbergischen Archivs Jörg Martin, dem in lokaler Geschichte bestens vertrauten Andreas Weißhaar und dem für seine Privatsammlung an historischen und außergewöhnlichen Utensilien des Vereins- und gesellschaftlichen Lebens bekannten Manfred Bäurer hatte er sofort kompetente Mitstreiter für sein Vorhaben an seiner Seite. Sie trugen alle auf ihre Weise zum Gelingen der Ausstellung bei. Das historische Material zu sichten, auszuwählen und in geeigneter Form zu präsentieren, war keine leichte Aufgabe. Die Ausstellung ist nun unterteilt in die Frühgeschichte, das Wirken von Kirche und Adel, das Leben auf dem Berg vom Mittelalter bis zum Vollbrand im Jahr 1841, die Zeit der Bürger, Bauern und Handwerker zwischen 1841 und 1945 sowie die jüngere Vergangenheit mit ihrem Vereinsleben. Ein Video von der 800-Jahr-Feier rundet das Angebot ab.

„Wir gehen auf die einstige Gerichtsbarkeit ein, die heute noch in der Kapelle im Schächer sichtbar ist. Das Längeschloss wird thematisiert, ein historisches Modell von Fürstenberg oder die erste Erwähnung des Ortes auf einem Banner werden gezeigt.“ Wenn er über Fürstenberg redet, ist Rekla kaum zu bremsen. „Wir haben unter anderem eine alte Schulbank inklusive Lesebücher erhalten und präsentieren in mehreren Vitrinen die Historie.“

Das Ereignis, welches die Historie Fürstenbergs am meisten prägte, war der Brand im Jahr 1841, der den Ort auf der Bergkuppe voll zerstörte. Auf dieses Ereignis mit all seinen Begleiterscheinungen wird ebenso eingegangen, wie auf das Selbstvertrauen und die Überzeugung, die zum Wiederaufbau des Ortes am Fuße des Berges führten. Einige Besonderheiten, die Rekla beim Stöbern durch Fürstenbergs Historie ansonsten noch auffielen, betreffen die Entstehung des Wappens oder die ehemalige Zugehörigkeit Villingens zu Fürstenberg.

Zudem brachten es die Stadtrechte mit sich, dass einst für die Öffentlichkeit hauptsächlich Bürger und nicht Bauern in Fürstenberg lebten. Faktisch war dies aber nicht so. Im ehemaligen Fürstenberg wohnten, wie auf dem Land üblich, in früheren Zeiten vor allem Landwirte und Selbstversorger. 1972 entfielen mit der Eingemeindung nach Hüfingen die Stadtrechte. Dies und vieles mehr erfahren die Ausstellungsbesucher.