Von Stephanie Jakober

Die Fürstenberger Landfrauen sammeln das Altpapier ein. Darauf war im Hüfinger Orsteil in den vergangenen 44 Jahren Verlass. Angefangen haben sie damit 1976 – erst einmal im Jahr, später zweimal und zuletzt waren sie sogar sechs Mal im Jahr unterwegs. Doch die zunehmende Papierflut hat das Geschäft schwerer gemacht. Gab es in guten Zeiten noch 50 Mark für die Tonne Papier, sind es mittlerweile nur noch 25,68 Euro pro Tonne. Und so bleibt unter dem Strich für die Landfrauen zwar mehr Aufwand, aber weniger Geld.

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Denn viele Fürstenberger haben mittlerweile aufgrund der zunehmenden Papierflut auch eine entsprechende Tonne beim Landratsamt beantragt. „Für uns bleiben dann oft nur noch die sperrigen Kartons“, sagt Andrea Gut von den Fürstenberger Landfrauen. Die brauchen zwar Platz, bringen dann aber auch nicht mehr viel Gewicht auf die Waage. Bei der letzten Sammlung waren es dann nur noch 73,50 Euro. Und dafür waren sechs Personen zwei Stunden unterwegs. „Es rechnet sich mittlerweile überhaupt nicht mehr“, sagt Andrea Gut.

Auch die Bauern werden immer weniger

Neben vier Landfrauen sind auch zwei Männer bei den alle zwei Monate stattfindenden Terminen im Einsatz. Nämlich die Fahrer mit ihren Traktoren, die mit Frontladerschaufel ausgestattet sind. Und auch da macht sich der Wandel der Zeit bemerkbar. „Früher war Fürstenberg ja ein Bauerndorf“, blickt Gut zurück. Doch mittlerweile werden es immer weniger Landwirte und auch nicht alle haben einen Traktor mit Frontladerschaufel. „Und wir können ja nicht immer die beiden gleichen fragen.“

Am 7. März wird ab 14 Uhr ein letztes Mal gesammelt

Lange haben die Landfrauen diskutiert, lange haben sie die Entscheidung vor sich her geschoben und lange haben sie an der Tradition festgehalten: Doch jetzt ist Schluss. Nächsten Samstag, 7. März, wird ein letztes Mal Papier gesammelt. „Das Herz blutet schon“, sagt Gut. Vor allem sei das Ganze auch für die Kameradschaft toll gewesen, denn nach dem Sammeln kamen die Landfrauen immer zu Kaffee und Kuchen zusammen – stets bei den Mitgliedern, die nicht mehr sammeln können. Doch Andrea Gut will positiv denken: „Wenn eine Tür zu geht, dann geht auch immer eine andere auf.“ Und wer die Landfrauen kennt, der weiß, dass denen immer etwas Tolles einfällt.